Was soll das denn?Mann steht seit Stunden regungslos vor dem Dom – dann wird es unangenehm

Twitch-Streamer „Rubaz“ Zabur Asadi will einen neuen Weltrekord aufstellen. Mindestens 39 Stunden will er ohne Bewegung vor dem Kölner Dom stehen. Auch eine Toilettenpause ist nicht möglich.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Der Kölner Dom ist und bleibt der Anziehungspunkt im Herzen von Köln. Der Twitch-Streamer „Rubaz“ Zabur Asadi hat sich die Kirche deshalb für ein ganz besonderes Experiment ausgesucht. Er will einen neuen Weltrekord aufstellen.

Seit Dienstagabend (20. Mai 2025) um 17.42 Uhr steht der 26-Jährige ohne erkennbare Regungen neben der Mega-Baustelle des Dom-Hotels auf dem Roncalliplatz, die Kathedrale im Rücken und starrt in sein Smartphone. Mindestens 39 Stunden will er durchhalten, ohne die ausgewählte Stelle zu verlassen.

Weltrekord im Stillstehen liegt aktuell bei 38 Stunden

Der australische YouTuber Norme hatte erst im März einen neuen Weltrekord aufgestellt, indem er 38 Stunden an einer Straße stand. Die Widerstände waren groß, denn Spaßvögel bewarfen ihn zwischendurch mit Eiern, besprühten und küssten ihn.

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Da hatte es „Rubaz“ bis zum Mittwochvormittag wesentlich entspannter. „In der Nacht waren ein paar Leute hier, die haben gefeiert, Musik angemacht und haben um mich herum getanzt. Aber ich wurde nicht attackiert“, sagt er zu EXPRESS.de. „Hier sind viele Touristen unterwegs, die Menschen reagieren total offen“.

Seit August 2023 lebt der Mann aus Minden von seinen Herausforderungen, die er bei Twitch überträgt. „Ich bin bereits per Anhalter bis Armenien gereist, mit dem Fahrrad über 1000 Kilometer von Fukuoka nach Tokio durch Japan gefahren und habe Surf-Tage ohne Geld und Unterkunft bestritten“, erzählt er.

Als er im Frühjahr vom Weltrekord im Stillstehen erfuhr, fühlte er sich angestachelt. „Ich habe im Vorfeld Anti-Durchfall-Tabletten genommen und trage zwei Windeln“, verrät er. Neugierige brachten ihm in den vergangenen Stunden Getränke, Burger und Bananen vorbei. „Dass ich so viel davon getrunken habe, bereue ich inzwischen sehr, jetzt drückt es schon“.

Der Twitch-Streamer Rubaz bei seinem Weltrekordversuch vor dem Dom.

Mit dem Smartphone wird der Weltrekordversuch vor dem Dom auf der Plattform Twitch übertragen. Ein kleiner Generator sorgt für genug Strom bei der Herausforderung, die „Rubaz“ gestartet hat.

Bei der Stadt Köln wurde die „Challenge“ im Vorfeld angemeldet, die Polizei erkundigte sich dennoch zwischenzeitlich beim Mann mit der Kamera, was er denn dort mache. Ein Freund schaute am Abend vorbei, leistete etwas Gesellschaft und legte ihm eine Jacke um. Denn bewegen darf er sich auch nicht mit den Armen.

Über 1000 Interessierte verfolgten permanent den Stream und schickten zwischendurch Sprachnachrichten oder lustige Geräusche Richtung Dom. Vor allem das Problem der nicht möglichen Toilettenpause sorgte für die größten Debatten. „Ist das ein Schatten oder schon Nässe da am Reißverschluss?“, wollte jemand wissen.

Und tatsächlich – kurz darauf wurde es unangenehm. Im Stream war zu sehen, dass die Windel-Vorkehrungen nicht ausreichten, eine feuchte Stelle an der Hose war deutlich zu erkennen. Und damit wollte er noch stundenlang ausharren.

Während des Weltrekordversuchs stieg die Zahl der Followerinnen und Follower kontinuierlich an. „Darum geht es mir aber gar nicht“, sagte „Rubaz“. „Ich will einfach diesen Weltrekord. Wenn ich den gepackt habe, dann ist es vorbei.“ Am Donnerstagmorgen, gegen 8 Uhr, darf er sich dann wieder vom Fleck bewegen.