Sind die echt?Wolken-Phänomen am Kölner Himmel – Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst klärt auf

Wellenartige Wolkenformation am Himmel.

Wellenartige Wolken über dem Himmel von Köln. Auf den ersten Blick sehen die Wolken nicht echt aus. 

In Köln wurde eine nicht alltägliche Wolkenformation gesichtet. Ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst in Essen klärt auf.

von Adnan Akyüz  (aa)

Sehen die wirklich so aus oder erlaubt sich da jemand einen Scherz mit Künstlicher Intelligenz?

EXPRESS.de-Leser Burkhard Schwotzer hat Fotos einer ungewöhnlichen Wolkenformation gemacht. Aufgenommen hat er diese am Samstagmittag (24. Mai 2025) im Stadtteil Höhenhaus. 

Köln: Ungewöhnliche Wolkenformation in Höhenhaus gesichtet

Seine Vermutung: „Nach meiner Einschätzung sind sie als sogenannte Asperitas-Wolken einzuordnen – eine seltene und erst seit wenigen Jahren offiziell anerkannte Wolkenart. Weil ich zufällig meine Kamera dabei hatte und keine Zeit verlieren wollte, habe ich die Wolken in Blickrichtung Autobahn A3 fotografiert“, erklärt der Leser.

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Asperitas? Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie aufgewühlt, stürmisch oder aufgeraut. Tatsächlich wurde die Bezeichnung erst am 23. März 2017, anlässlich des „World Meteorological Day“, in den Internationalen Wolkenatlas aufgenommen.  

EXPRESS.de-Leser Burkhard Schwotzer lag mit seiner Vermutung also richtig. Das bestätigte auch Martin Schönebeck, Meteorologe des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Essen am Sonntag (25. Mai) auf Anfrage von EXPRESS.de.  

Der Fachmann schließt klar aus, dass es sich um mit Künstlicher Intelligenz generierte Fotos handelt: „Dem DWD wurde die Wolkenformation auch von anderen Nutzerinnen und Nutzern zu der Zeit aus dem Kölner Raum gemeldet.“

Zudem habe seine Tischnachbarin, eine Meteorologin aus Köln, das Phänomen auch beobachtet. „Das ist eine Bestätigung aus erster Hand“, so Schönebeck. 

Dass sich Asperitas-Wolken am Himmel bilden, sei nicht alltäglich. Da von ihnen aber keine direkte Gefahr, also etwa ein Unwetter, zu erwarten sei, seien die Wolken aus Sicht der Fachleute „nicht so wichtig“. Beim Anblick sagt der DWD-Experte aber: „Ist einfach schön.“


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Da die Asperitaswolken relativ selten auftreten, seien sie bisher noch nicht gut erforscht, heißt es auf der Internetseite des DWD. Sie können zu jeder Jahreszeit auftreten. Sie entstehen allem Anschein nach in Verbindung mit schwachen Schwingungsbewegungen.

Häufiger vor Warmfronten, besonders, wenn es windig ist. Aber selbst internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Entstehungsmechanismen noch nicht abschließend erforscht, sondern haben bisher nur Theorien zur Bildung der Asperitas-Wolken aufgezeigt. Da hat EXPRESS.de-Leser Burkhard Schwotzer aber auf jeden Fall im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt.