Krasse AufnahmenPolizeibericht falsch: Pistolen-Opfer erklärt Kölner Nagelstudio-Raub

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Hier stürmt der Täter in das Studio und bedroht den anwesenden Freund der Inhaberin mit der Pistole.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Hat sich die Kölner Polizei mit fremden Federn geschmückt, als es um die Festnahme eines Räubers in der Kölner City ging? Das behaupten zumindest zwei Opfer der Tat, die die Schilderung der Polizei in einer Presseinformation für mehr als ungenau halten. Der Fall ereignete sich im „Fish & Spa“ in der Thieboldsgasse.

Köln: Räuber überfällt Nagelstudio, aber übersieht Mann

Am Abend des 3. Januar stürmte der dunkel gekleidete Täter in das kleine Geschäft, in dem neben der Fußpflege durch kleine Fischchen auch Waxing angeboten wird. Mit einer gezückten Pistole wollte der Ganove abkassieren und die Inhaberin Marina S. ausrauben. Aber: Er hatte den Lebensgefährten der Frau nicht bemerkt, der in einer Ecke saß.

Überfall in Studio: Opfer stellte sich dem Täter in den Weg

Der Freund (32) sprang auf und machte dem Täter klar, dass er kein Geld bekommen würde. Wütend forderte der Pistolen-Mann dann das Handy des Mannes. Die Opfer blieben eiskalt und verweigerten die Herausgabe von Geld – obwohl der Räuber dem 32-Jährigen sogar die Waffe an die Schläfe hielt.

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Der Räuber hat die Waffe auf das Paar gerichtet und fordert Geld.

Köln: Opfer schildern den Nagelstudio-Fall anders als die Polizei

Der Täter stürmte schließlich nur mit dem Handy als Beute aus dem Laden – aber nicht allein. Denn das männliche Opfer nahm die Verfolgung auf. „Als der Typ auf einem geklauten Fahrrad abhauen wollte, warf ich ihn vom Rad und stürzte mich auf ihn. Er wehrte sich sehr heftig, hatte weiterhin die Waffe in der Hand. Aber er kam nicht mehr weg“, erzählte der Lebensgefährte der Inhaberin dem EXPRESS aus seiner Sicht.

Unerwähnt: Nagelstudio-Opfer wurde an der Hand verletzt

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Marins S. mit ihrem Freund, der bei dem Überfall an der Hand verletzt wurde.

Die Kölner Polizei sprach in der Pressemeldung „Polizisten überwältigen Räuber in ihrer Freizeit“ davon, dass die Beamten (24/26) die Situation erkannten und den Täter überwältigt hätten. Das sehen die Opfer anders. Sie hätte den Mann gestellt, der neben einem Messer auch Drogen und eine Gaspistole bei sich hatte. Und: Während die Polizei davon sprach, dass das Opfer dem Täter ins Gesicht geschlagen habe, sei jedoch nicht mitgeteilt worden, dass der Verfolger von dem 43-Jährigen an der Hand verletzt worden war. „Wir sind enttäuscht, dass die Kölner Polizei den Hergang nicht so veröffentlicht hat, wie wir das erlebt haben“, sagen Marina S. und ihr Freund.

Nagelstudio-Raub: Das sagt die Kölner Polizei zum Ablauf

Polizeisprecher Christoph Hüwe: „Die Kollegen haben den Tatverdächtigen entwaffnet. Das sind erste Informationen aus dem Einsatzbericht. Ich kann auch bestätigen, dass das Opfer leichte Verletzungen erlitten hat.“