Kölner Sportpsychologe enthülltFünf Spaziergang-Regeln, die wir 2021 kennen sollten

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Spaziergänger schlendern am 20. Februar zum Decksteiner Weiher. Gerade bei Sonnenschein vertreten sich die Kölner hier besonders gerne die Beine. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Pandemie hat das Spazierengehen aus der Spießer-Ecke hervorgeholt! Viele Kölner sind zu Spaziergängern geworden und füllen täglich Parks und Straßen – nicht nur am Wochenende. Wer sich dabei optimal erholen möchte, sollte die fünf Spaziergang-Regeln des Kölner Sportpsychologen Jens Kleinert beherzigen.

  • Spaziergänge im Lockdown mit besonderem Stellenwert
  • Kölner lieben den Spaziergang – nicht nur am Wochenende
  • Sportpsychologe mit fünf goldenen Spaziergang-Regeln 

Köln: Sportpsychologe hat Spaziergang für sich entdeckt und Tipps auf Lager

Jens Kleinert lehrt an der Deutschen Sporthochschule Köln und ist in der Corona-Krise durch seine Partnerin selbst zum begeisterten Spaziergänger geworden.

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Professor Jens Kleinert ist Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln.

„Spazierengehen sollten wirklich nur die, die es auch mögen und merken, dass sie etwas davon haben. Denn trotz Corona ist Spazierengehen keine Pflichtveranstaltung. In der Pandemie haben wir sowieso schon genügend Zwänge und Regeln, daher sollten wir in unserer Freizeit etwas tun, was wir mögen und uns guttut “, erklärt der Kölner Sportpsychologe. Wer seine folgenden Tipps beherzigt, kann die persönliche Erholung im Freien auf ein neues Level bringen.

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Spaziergang für den freien Kopf

Der Spaziergang bietet eine Abwechslung für uns. Sowohl psychisch als auch sozial. Wir haben Homeoffice, wir sind insgesamt häufiger zu Hause und daher müssen wir auch mal rauskommen, etwas anderes sehen, auf andere Gedanken kommen. Natürlich gibt es viele körperliche Effekte durch den Spaziergang: Beine und Rücken strecken, frische Luft schnappen und vor allem die Bewegung selbst. Wichtig ist aber, den Spaziergang zu nutzen, um in sich hinein zu hören und zu sich zu finden.

Verschiedene Routen? Für den Körper „egal“, aber für die Abwechslung gut

Für manche ist es wichtig, Abwechslung beim Spaziergang zu haben und häufiger mal etwas anderes zu sehen. Aber es muss nicht immer im Grünen oder zwingend das Feld oder der Wald sein. Es geht vor allem um Abwechslung vom Alltag und Homeoffice. Also Erholung durch Abwechslung! Wer regelmäßig etwas anderes sieht, der kommt auch auf andere Gedanken. Der entscheidende Punkt ist aber, dass man überhaupt aus den eigenen vier Wänden rauskommt.

Spaziergang mit Verabredung? Gut gegen Stress und den Schweinehund

Der Park ist momentan der neue Biergarten. Hier trifft man sich mit anderen, natürlich unter entsprechenden Hygiene-Bedingungen. Dieses Treffen ist in sozialer Hinsicht sehr wichtig. Sich zum Spaziergang zu verabreden und dabei zu unterhalten kann genau die richtige Erholung und Ablenkung vom Alltag mit sich bringen. Gespräche mit anderen lenken uns vom Stress ab oder helfen uns bei Problemen. Die Verabredung hat außerdem noch einen weiteren positiven Effekt: wer verabredet ist, der geht auch tatsächlich spazieren!

Spaziergang als Erholungspause nutzen

Es kann je nach Typ schön und erholsam sein, einen langen Acht-Stunden-Tag quasi mit dem Spaziergang ausklingen zu lassen. Bei anderen ist es die Mittagspause, die als Spaziergang genutzt wird. Wer in der Pause zumindest 20 Minuten um den Block geht, kann sehr davon profitieren, körperlich und mental. Der Spaziergang als Arbeitspause ist optimal. Man sollte nach Möglichkeit im Laufe des Tages lieber kleine Erholungspausen machen, als nur eine große Erholung am Ende des Tages. Das wissen wir aus der Pausenforschung.

Rausgehen zum Genuss und weniger als Schritte-Ritual

Richtig gut sind Spaziergänge, wenn sie als Genuss-Ritual in den Lebensalltag eingebunden werden. Das ist wichtiger, als auf eine bestimmte Anzahl von Schritten zu kommen.

Denn: Der Spaziergang ist dann am Erholsamsten und am Effektivsten, wenn Sie ihn genießen können. Wenn Sie den Spaziergang jedoch nur machen, um eine bestimmte Schrittzahl zu erreichen, fällt der Genuss dabei unter den Tisch und der Spaziergang wird zu sehr zum Zweck-Ereignis. Wer sich aber mit der Schrittzahl im Kopf am besten motivieren kann und das mag, der sollte damit weitermachen! Es müssen übrigens auch gar nicht immer 10.000 Schritte sein, man sollte lernen auch mit weniger zufrieden zu sein.