Vor GerichtHarald Schmidt schildert, wie er von dem irren Stalker bedroht wurde

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Harald Schmidt (60) in der Sicherheitsschleuse des  Landgerichts. Ein Wachtmeister kontrolliert ihn. 

Köln – Es war 10.44 Uhr, als Harald Schmidt (60) am Montag den Saal 27 des Kölner Landgerichts betrat. „Was machen Sie beruflich?“, fragte ihn die Vorsitzende Richterin. „Schauspieler“, sagte Schmidt im Zeugenstand. Dann ging es ans Eingemachte. Die Richterin: „Sie wissen, worum es geht?“ Antwort: „Ich werde gestalkt, von Herrn W.“ Der saß  etwa drei Meter entfernt auf der Anklagebank.

Vor Wohnhaus aufgelauert

Schmidt berichtete  von seiner ersten Begegnung mit dem Stalker. Acht Jahre müsse es her sein, dass Oliver W. ihm an seinem Haus aufgelauert habe. „Er ging parallel am Gehweg lang, sagte so sinngemäß, wenn ich nicht reagiere, könnte er auch andere Saiten aufziehen“, so der Entertainer. Schmidt sei dann auf ein benachbartes Grundstück gegangen und habe ein Tor zugemacht. Der Stalker habe noch etwas gebrummelt, sei dann aber weggegangen.

Als Schmidt von seiner Familie berichtete, grätschte sein Anwalt ein und regte an, die Öffentlichkeit auszuschließen. Zum Schutz der Privatsphäre des Promis kam die Richterin dem nach. Der Beschuldigte Oliver W. hatte zuvor protestiert – er wollte  Schmidt  nämlich öffentlich nach dem Verbleib eines Gewinns befragen. 

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Als Zeuge im Stalking-Prozess sagte Harald Schmidt am Montag vor Gericht aus.

Rätsel um T-Shirt-Gewinn

Angeblich, so der Beschuldigte, habe er in der damaligen TV-Sendung „Schmidteinander“ (WDR) ein T-Shirt gewonnen, aber nie erhalten. Auch warf er Schmidt vor, die Comedy-Nummer „Bimmel und Bommel“, die in der „Harald-Schmidt-Show“ (Sat.1) lief, von ihm geklaut zu haben.

Das Rätsel um das angeblich gewonnene Shirt konnte auch in nicht-öffentlicher Verhandlung nicht geklärt werden. Schmidts Managerin hatte   vor Gericht bereits ausgesagt, ein WDR-Mitarbeiter habe dahingehend auch mal erfolglos  recherchiert.

Stalker spricht Schmidt an

„Ich will Sie beruhigen“, sagte Oliver W. nach der Vernehmung selbstgerecht in Richtung Schmidt. Er sei ganz friedlich, habe keine Waffen und wolle auch nichts von dessen Familie.  „Es ist traurig, wie Sie sich hier verhalten“, warf  W.  dem Entertainer noch  an den Kopf.

W. hatte Schmidt bereits vor Jahren gestalkt.  Nach etwa fünf Jahren Pause hat er den Entertainer und dessen Umfeld im vergangenen Jahr erneut verfolgt, sogar Morddrohungen ausgesprochen. Zuletzt schrieb er sogar Schmidts Mutter an. W. droht die dauerhafte Einweisung in die Psychiatrie. Donnerstag soll  vorm Landgericht ein Urteil gesprochen werden.

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(exfo)