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„Ich bring dich um“Prügelei im Kölner Gericht bei Prozess um Messer-Attacke

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Messer-Täter Bünyamin K. (27) mit Verteidiger Mirko Wielgosch auf der Anklagebank. 

Köln – Vor dem mit Spannung erwarteten Prozess um eine Messer-Attacke im Zollstocker Büdchen ging am Donnerstag  auf dem Flur des Kölner Landgerichts bereits die Post ab. „Ich bring dich um, du Hund“, brüllte ein Muskelmann – und fing sich von seinem Kontrahenten einen gezielten Faustschlag  ein. Wachtmeister eilten dazu.  Letztlich  führten Polizisten  die Streithähne ab.

Hinterhältiger Messer-Angriff im Büdchen

Prügelei beim Prozess! Nicht minder spektakulär ging es dann in Saal 23 des Kölner Justizgebäudes weiter. Auf der Anklagebank: Bünyamin K. (27). Der Rapper ist angeklagt, im Oktober vergangenen Jahres auf ein ehemaliges Mitglied der Rocker-Gruppierung „Hells Angels“ eingestochen zu haben –  hinterrücks in einem Büdchen in Zollstock.

Versuchten Mord wirft die Kölner Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor. „Der Geschädigte wurde  mit großer Wucht am Rücken, Kopf und Oberkörper getroffen“, heißt es in der Anklage. Als Tatwaffe diente ein Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 15 Zentimetern.

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Überwachungsvideo zeigt den Angriff

Ein Überwachungsvideo zeigt nicht nur den Angriff, sondern auch einen regelrechten Todeskampf. Opfer Feyyaz B. (36)  konnte dem Angreifer das Messer entreißen, verfolgte ihn sogar noch, bis er schließlich schwer verletzt zusammenbrach.

B. verlor dreieinhalb Liter Blut, es bestand akute  Lebensgefahr. „Bei dem Stich in den Kopf wurde der Sehnerv des linken Auges verletzt“, heißt es in den Akten, bislang könne der Geschädigte auf diesem Auge nicht wieder sehen.

Feyyaz B. saß als Nebenkläger neben seiner Anwältin Lena Retschkemann  im Saal, musterte den Angeklagten, dann verließ er die Verhandlung – wohl, um eine unbelastete Aussage machen zu können. So bekam er nicht mit, dass der Angreifer sich in aller Form entschuldigte.

Angeklagter entschuldigt sich

„Ich sehe Feyyaz als älteren Bruder, mir tut das unendlich leid“, sagte Bünyamin K. Er sprach von massivem Drogenkonsum, Kokain und Cannabis.  Vor der Tat habe er nächtelang nicht geschlafen. Der Angeklagte beschrieb einen wahnhaften Zustand vor der Messerattacke.

Er habe gedacht, sein späteres Opfer und ein dritter Mann im Büdchen tuschelten über ihn,  wollten ihn umbringen.

„Ich hatte diese Realitätsschwankungen“, so formulierte es der Angeklagte.  Töten habe er Feyyaz B. nicht wollen und im Knast gebetet, dass er nicht stirbt.  Bünyamin K.: „Er hat drei Kinder, das könnte ich mir nie verzeihen.“ Der Prozess geht weiter.

(exfo)