Änderung des Schulstarts?KVB stellt klare Forderung – um Winter-Problem zu beheben

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Volle Bahn am Wiener Platz: Viele Kölner sind auch während der Corona-Pandemie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Das Foto wurde am 4. November 2020 aufgenommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Volle Busse und Bahnen sind aufgrund des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus derzeit vielen Kölnern ein Dorn im Auge. Noch fahren mehr Kölner mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß. Mit dem Einbruch der kalten Jahreszeit erwarten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) aber ein höheres Fahrgastaufkommen.

Um dem entgegenzuwirken, schließt sich die KVB einer Forderung an die Politik des Verbands der Deutschen Verkehrsunternehmen an. Das könnte eine Lösung sein, damit es morgens in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu voll wird.

Der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen hatte von Ministerien und Schulen gefordert, dass der Unterricht für Schüler gestaffelt beginnt. So könnte die Situation von zu vollen Bussen und Bahnen während der Corona-Pandemie entzerrt werden. Dadurch würde es auf Anhieb mehr als 20 Prozent mehr Platz in den Fahrzeugen geben. Auf EXPRESS-Anfrage sagt KVB-Sprecher Matthias Pesch, dass sich die KVB dieser Forderung anschließt.

KVB fordern gestaffelten Schulbeginn für mehr Platz in Bussen und Bahnen

Köln und die KVB sind in dieser Sache sogar schon ein Stück weiter. Der KVB-Sprecher erklärt: „Erste Vorschläge zu diesem Thema hat die KVB bereits im Frühjahr während des ersten Lockdowns erarbeitet und dem Schulverwaltungsamt zur Verfügung gestellt. Angesichts der steigenden Infektionszahlen ist dieses Thema jetzt auch im städtischen Krisenstab diskutiert worden.“

Gestaffelter Unterricht an Kölner Schulen mit mehr als 1000 Schülern?

Der KVB-Sprecher weiter: „In dieser Woche hat es eine erste Abstimmung zwischen KVB und Schulverwaltungsamt gegeben mit dem Ziel herauszuarbeiten, wo ein gestaffelter Unterrichtsbeginn sinnvoll und umsetzbar wäre.“

Im Blick sein dabei vor allem die großen Kölner Gymnasien und Gesamtschulen, die oft mehr als 1000 Schüler haben und, so der Sprecher, „bei denen sich ein gestaffelter Unterrichtsbeginn sehr deutlich in der Auslastung der Busse und Bahnen bemerkbar machen würde.“

Kölner Verkehrs-betreibe setzen im Winter mehr Fahrzeuge ein

Für den Winter sieht sich die KVB gut gerüstet. Laut Matthias Pesch verzeichnet die KVB ab Oktober – meist nach dem Ende der Herbstferien jedes Jahr – einen Anstieg der Fahrgastzahlen. Einen Vergleich könne Pesch zum Vorjahr nicht machen, da jetzt viele Menschen im Homeoffice sind und Vorlesungen etwa digital stattfinden.

Kölner Verkehrsbetriebe rechnen im Winter mit mehr Fahrgästen in Bussen und Bahnen

„Im Moment liegt die Auslastung unserer Busse und Bahnen im Durchschnitt bei etwa 60 Prozent“, sagt Pesch und erklärt, was die KVB schon gemacht hat: „Wegen des verstärkten Andrangs im Schülerverkehr bieten wir seit den Herbstferien jeden Tag rund 120 zusätzliche Busfahrten (auch mit Reisebussen) an, um die Lage in den Fahrzeugen zu entspannen.“

Busse und Bahnen in Köln: So will die KVB den Winter meistern

Eine höhere Taktung sei nicht möglich, „da wir dafür nicht über die notwendigen Fahrzeuge verfügen“, so der Sprecher. Im Stadtbahnbereich lässt zudem die Infrastruktur keinen dichteren Takt zu, sagt er.

Angesicht der vielen Personen, die trotz der Pandemie auf in Köln öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, zeigt sich der KVB-Sprecher bisher zufrieden: „Unser grundsätzliches Ziel war und ist es, unter Beachtung aller gesundheitlichen Aspekte den Bus- und Bahnbetrieb aufrecht zu erhalten, um die Mobilität für die Menschen, die darauf angewiesen sind, sicherzustellen. Das ist uns in Köln bislang gut gelungen.“