„Zeit für jüngere Ideen“Kölner Ära geht zu Ende: Mr. Veedel hat die Rente durch

Hans-Werner Bartsch (l.) mit seinem Nachfolger Daniel Kohnke

Nach 28 Jahren übergibt Hans-Werner Bartsch (l.) den Vorsitz des Holweider Fördervereins an Daniel Kohnke.

Es ist schon eine Ära, die auf der Schäl Sick zu Ende geht: Kölns ehemaliger Bürgermeister Hans-Werner Bartsch (74) hat nun auch den Vorsitz des Fördervereins Holweide nach 28 Jahren abgegeben.

von Bastian Ebel (bas)

Es gibt Menschen, die prägen ihr Veedel und sind bekannt wie ein bunter Hund. Dazu gehört ganz bestimmt Kölns Ex-Bürgermeister Hans-Werner Bartsch. Doch nun ist es für den Kult-Kümmerer von der Schäl Sick Zeit, den Vorsitz des Fördervereins Holweide an Daniel Kohnke abzugeben. „Mr.Veedel“ tritt ab!

„Irgendwann ist es an der Zeit, dass jüngere Ideen zum Zug kommen“, sagt Bartsch reflektiert im EXPRESS.de-Gespräch. „Die jungen Leute sind gefragt, sie haben ganz andere Vorstellungen und werden das super machen. So, wie ich damals meine Ideen hatte, so werden sie im Sinne des Vereins weiter gut für Holweide arbeiten.“

Köln: Hans-Werner Bartsch übergibt Vorsitz des Förderverein Holweide

Der Förderverein fürs Veedel – seit 35 Jahren gibt es ihn nun schon. Und in der knapp dreißigjährigen Amtszeit war es vor allen Dingen Bartsch, der für viele Dinge kämpfte. Denn die Liste an Projekten, die der Verein unterstützt und ins Leben gerufen hat, ist lang:

So hat man viele Holweider Vereine und Gruppierungen sowie deren Vorhaben und Projekte tatkräftig und finanziell unterstützt. Sondern auch der Marktplatz im Zentrum Holweide, die Einrichtung des Wochenmarktes, die Blumenkübel und Weihnachtsbeleuchtung auf der Bergisch-Gladbacher Straße, der neue Kinderspielplatz in der Grünanlage am Marktplatz und der neue Bolzplatz an der Piccoloministraße und die Schirme vor der Trauerhalle am Friedhof gehen auf das Konto des Fördervereins.

Köln: Bartsch holte Holweider Straßenfest

Sein Husarenstück gelang Bartsch allerding, als er das Holweider Straßenfest auf der Bergisch-Gladbacher Straße aus der Taufe hob: 18 Jahre lang kamen Tausende Besucherinnen und Besucher auf das Fest. „Dazu musste die Hauptausfallstraße Kölns für zwei Tage für den Straßenverkehr gesperrt werden“, erinnert er sich.

„Das hatte zunächst kaum einer für möglich gehalten. Dann ha es doch geklappt.“ Wie? Das würde zu weit führen, es zu erklären. Aber Bartsch formuliert es so: „Ma muss nerven und am Ball bleiben.“  Wohl ein Erfolgsrezept, womit der über die Jahre punkten konnte.

Blumenkübel werden bepflanzt in Holweide

Viele kleine und feine Aktionen, wie hier 2012: Hans-Werner Bartsch (2.v.l.) bepflanzt mit einem Gartenbau-Team Blumenkübel am Marktplatz Holweide.

Insgesamt aber wurden unter Bartschs Führung mit den über 100 Mitgliedern rund eine halbe Million Euro an Spendengeldern für Projekte in Holweide ermöglicht und investiert. Dabei stand immer der Grundsatz des Vereins im Vordergrund: „Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren“.

Wer jetzt aber denkt, Hans-Werner Bartsch würde zukünftig seinem Veedel den Rücken kehren und nur noch mit seiner Frau mit dem Wohnmobil umherfahren, irrt: Noch ist er Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes. „Das möchte ich auch noch bleiben.“  Irgendwas gibt es immer zu tun – insbesondere für den rastlosen Kümmerer aus Holweide.