Corona-Maßnahme in KölnBewohner mit Mutation infiziert: Flüchtlingsheim abgeriegelt

MDS-KSTA-2016-02-24-71-96000901

In der Flüchtlingsunterkunft an der Herkulesstraße wurden am Sonntag (31. Januar) die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Das Foto ist von 2015. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln – Weil sich in der Flüchtlingsunterkunft an der Herkulesstraße in Ehrenfeld eine hoch ansteckende Virusvariante stark verbreitet, musste die Stadt zu heftigen Maßnahmen greifen. Auch die Polizei wurde um Unterstützung gebeten.

  • Betretungsverbot in Kölner Flüchtlingsunterkunft Herkulesstraße
  • 31 Bewohner mit hoch ansteckender Mutante infiziert
  • Kölner Polizei sichert Gelände ab

Seit Sonntag (31. Januar) werden das Gelände sowie die Einhaltung der Quarantäne aus Infektionsschutzgründen überwacht. Zudem gelte ein Betretungsverbot, teilt die Stadt Köln mit. 

Flüchtlingsheim in Köln abgeriegelt: Auch Beschäftigte positiv auf Mutante getestet

Grund ist, dass bei 31 von 41 positiv getesteten Bewohner*innen jetzt die südafrikanische/brasilianische Variante nachgewiesen wurde. Laut Stadt sei die südafrikanische am wahrscheinlichsten. Unter den Beschäftigten gibt es elf Nachweise dieser Variante, fünf weitere sind SARS-CoV2 positiv – hier steht die Varianten-Analyse noch aus.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

„Der Nachweis der wahrscheinlich hoch infektiösen Mutante in der Flüchtlingsunterbringung an der Herkulesstraße ist ein deutliches Alarmzeichen für uns alle“, erklärt Gesundheits- und Sozialdezernent Harald Rau. Daher sei beschlossen worden, die Maßnahmen zu verstärken. 

Kölner Polizei kontrolliert die Quarantäne sowie das Betretungsverbot

Um eine Ausbreitung der Virusmutanten noch wirksamer zu vermeiden, entschied sich das Gesundheitsamt zu einer Absicherung des Geländes durch die Polizei. Diese Abriegelung wurde am Sonntag noch im Laufe des Nachmittags umgesetzt. Laut Stadt werden Polizisten sowohl die Quarantäne als auch das Betretungsverbot kontrollieren. 

Vor rund zehn Tagen waren zunächst unter den Beschäftigen der Flüchtlingseinrichtung zwei Corona-Fälle bestätigten worden. Innerhalb einer Woche gab es weitere sieben Fälle und schließlich wurde der erste Fall einer Virusvariante nachgewiesen. 

Daraufhin wurden die bekannten Kontaktpersonen isoliert und alle 108 Bewohner getestet. Ergebnis: 37 Prozent der Tests waren positiv, 60 negativ, drei sind noch offen. Seit Dienstag (26. Januar) stehen alle Bewohner*innen der Unterkunft unter Quarantäne.

Weil die Einrichtung eigentlich für rund 600 Personen ausgelegt ist, seien die Schutzmaßnahmen gut umsetzbar, heißt es seitens der Stadt. 

Gesundheitsdezernent Rau wendet sich mit einem Appell an die Öffentlichkeit: „Ich bitte alle Menschen in Köln, nun noch konsequenter als bisher Kontakte zu vermeiden und die Abstand- und Hygieneregeln des Infektionsschutzes zu befolgen.“ (iri)