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Rheinpegel steigt rasant anHochwasser in Köln: Schutz-Maßnahmen schon in vollem Gange

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Teile des Rheinboulevards sind überflutet.

Köln – Da sind sie wieder, die rot-weißen Baken mit dem Aufdruck „Hochwasser“. In Ufernähe des Rheins hat die Stadt an neuralgischen Stellen Absperrgitter aufgebaut, damit sich die Menschen keine nassen Füße holen. Lange Zeit ist der Rhein brav in seinem Bett geblieben, nur im vergangenen Dezember gab es eine kleine Welle von etwa fünf Metern. Dieser Wert ist jedoch jetzt bereits überschritten. Und der Pegel wird in den kommenden Tagen weiter kräftig steigen.

Hochwasser in Köln: Pegel steigt auf über sechs Meter

Allein im Laufe des Dienstags ist der Wasserstand um rund einen Meter angewachsen – von etwa fünf Meter auf mehr als sechs Meter (Mittwochmorgen gegen 10 Uhr waren es 6,94 Meter). Das sind ungefähr zwei Meter über dem Durchschnittswert des Flusses in Köln, der bei etwa drei Metern liegt.

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Der Wasserstand des Rheins steigt derzeit schnell an.

Momentan steigt das Wasser um bis zu zehn Zentimeter pro Stunde, teilen die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger” mit.

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Die Treppe des Deutzer Rheinboulevards steht bereits teilweise unter Wasser und ist gesperrt. Der Parkplatz an der Bastei ist nicht mehr zugänglich, er ist ab etwa 6,30 Meter Kölner Pegel überflutet. Auch der Leinpfad in Rodenkirchen ist inzwischen gesperrt.

Hier lesen Sie mehr: Im Jahr 2018 wurde Köln von einem Hochwasser geflutet

Hochwasser in Köln: Schutzvorkehrungen werden getroffen

Die Steb haben weitere Schutzvorkehrungen getroffen. Denn in Köln spricht man bereits ab einem Pegel von 4,50 Metern von einem Hochwasser, und diesen Stand hatte der Rhein bereits am Montagmittag überschritten. Im Kanalnetz haben die Steb inzwischen einige Schieber geschlossen und einzelne Pumpanlagen in Betrieb genommen. Am Mittwoch werden das Hubtor in der Kirchstraße sowie das Querschott im Bereich Uferstraße/Barbarastraße in Rodenkirchen geschlossen.

Der Kölner Pegel

8,30 m: Hochwassermarke II Schifffahrt wird eingestellt

8,20 m: Aufbau der mobilen Schutzwand in Porz-Zündorf 

8,10 m: Die Promenade der Altstadt wird angeflutet. Erste Hochwassertore in der Altstadt müssen geschlossen sein

8,00 m: Viele Schieber im Kanalnetz werden bedient; 22 Hochwasserpumpwerke sind in Betrieb

7,50 m: Die „große Hochwasserschutzzentrale“ mit DLRG, THW und Polizei nimmt ihren Dienst auf

7,00 m: Großes Schieberprogramm im Kanalnetz; zwölf Hochwasserpumpwerke sind in Betrieb; im Rodenkirchener Auenviertel werden erste mobile Wände aufgebaut. In Zündorf wird die Groov geflutet

6,70 m: Die Campingplätze in Rodenkirchen und Poll müssen geräumt sein.

6,60 m: Das Hubtor in Rodenkirchen (18m breit und 4,70m hoch) muss hochgefahren sein

6,50 m: Das Hochwassertelefon wird eingerichtet

6,30 m: Der Parkplatz an der Bastei ist überflutet

6,20 m: Hochwassermarke I Schifffahrt wird eingeschränkt

5,50 m: Erste Stufen der Freitreppe am Rheinboulevard sind überflutet

Ab einem Wasserstand von 6,20 Metern wird die Schifffahrt eingeschränkt, was voraussichtlich in der Nacht auf Mittwoch geschieht. Frachter und Boote dürfen dann nur noch langsam und in der Flussmitte fahren. Wenn Voraussagen zufolge am Mittwochvormittag die Sieben-Meter-Marke geknackt wird, werden in Rodenkirchen weitere Schutzwände aufgebaut und auf der Groov wird es nass. Die Campingplätze in Rodenkirchen und Poll werden zu diesem Zeitpunkt bereits geräumt sein.

Hochwasser in Köln: Höchststand von Donnerstag auf Freitag

Der Höchststand der aktuellen Hochwasserwelle wird voraussichtlich von Donnerstag auf Freitag erreicht. Die Steb rechnen bis dahin mit einem Pegel von „um acht Meter“. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes prognostiziert gar von einem maximalen Stand von 8,23 Metern für Köln. Sollte dieser Wert erreicht werden, wird es eng für die Rheinschiffer, die den Fluss ab 8,30 Metern nicht mehr befahren dürfen.

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Der Campingplatz in Rodenkirchen ist von dem Hochwasser besonders betroffen. 

Der Grund für das Ansteigen des Rheins sind die „der ergiebigen Niederschläge im Mosel- und Nahe-Einzugsgebiet“, erklären die Steb. Zudem habe eine Schneeschmelze in den Bergen viel Tauwasser in den Rhein gespült, meldet die dpa. Deshalb rüsten sich auch andere Städte gegen die Welle. In Koblenz, wo die Mosel in den Rhein fließt, hat die Feuerwehr mit dem Aufbau von mobilen Schutzelementen begonnen, berichtet „Spiegel online“, in Trier an der Mosel stand das Wasser rund fünf Meter höher als normal.

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In der Nacht zu Mittwoch wurden die Schutzwände an der Uferstraße  in Rodenkirchen aufgebaut. (Archivbild)

Sollte der Rhein in Köln tatsächlich den vorhergesagten Pegel von mehr als acht Metern erreichen, ist das für die allermeisten Bereiche der Stadt kein Problem. Nachdem das Hochwasserschutzkonzept umgesetzt wurde, ist die Stadt für weitaus höhere Wasserstände gewappnet. Die Innenstadt etwa läuft erst ab 11,30 Metern voll. So hoch stand der Rhein bislang noch nie.

Die aktuelle Wasserstandsvorhersage des Kölner Pegels kann bei der Steb telefonisch abgerufen werden unter 0221/221-26161 oder auf der Homepage der Steb.