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ErpressungDüsseldorfer Pfarrer im Fokus: Neue Vorwürfe gegen Kölner Kardinal

Woelki Gutachten Missbrauchsfälle

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, spricht bei der ökumenischen Andacht zum Beginn der Passionszeit am 20. Februar 2021 in Düsseldorf.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Neuer Wirbel im Erzbistum Köln. Nach der großen Aufregung um das Missbrauchsgutachten gibt es den nächsten schweren Vorwurf gegen Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (64). Er soll einem Bericht zufolge einen Priester befördert haben, der zuvor angeblich Kindesmissbrauch gestanden haben soll. Die Anwälte des Pfarrers weisen das entschieden zurück und beziehen ausführlich Stellung.

  • Schwere Vorwürfe gegen Kölner Erzbischof Woelki
  • Pfarrer wurde von „Strichjungen“ erpresst
  • Woelki will alle Fälle aufklären

Bei der Beförderung geht es um Pfarrer Michael D. (58) aus Düsseldorf. Er soll der Polizei 2001 sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gestanden haben, wie die „Bild“ am Dienstag (27. April) berichtet.

D. wurde 2017 von Woelki zum stellvertretenden Stadtdechanten befördert. Das soll Stadtdechant Ulrich H., der laut „Bild“ ebenfalls sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gestanden hatte, vorgeschlagen haben.

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Köln: Erzbischof Woelki soll Priester nach Missbrauch befördert haben

D. sei weiterhin als Priester im Gemeinde-Einsatz im Erzbistum Köln tätig. Kardinal Rainer Maria Woelki kündigte an, dass jeder Fall überprüft werde. Es werde „im Erzbistum Köln keine Vertuschung mehr geben“, so das Kölner Kirchenoberhaupt.

Köln: Priester soll von obdachlosem Prostituierten erpresst worden sein

Aus den Berichten der Kanzleien WSW und Gercke soll dem Bericht zufolge deutlich werden, was Michael D. vorgeworfen wird: Er soll 2001 von einem damals 17-jährigen „Strichjungen“ in Köln erpresst worden sein. Bei seiner Vernehmung bei der Polizei habe der Pfarrer Sex mit dem obdachlosen und minderjährigen Prostituierten gestanden.

Köln: Priester soll Pornos mit Minderjährigen geschaut haben

Im WSW-Bericht heißt es über D.: „Polizeilicherseits wurde ausdrücklich angeregt, dem beschuldigten Priester ein Aufgabengebiet zuzuweisen, in dem er keinen sexuellen Kontakt zu ihm anvertrauten Kindern und Jugendlichen aufnehmen könne.“ 

Köln: Priester nach Missbrauch bei Staatsanwaltschaft angezeigt

Kardinal Woelki soll im September 2015 von angeblichen neuen Kontakten seines Priesters zu einem minderjährigen „Strichjungen“ diesmal in Düsseldorf informiert worden sein. Diese Information wurde Woelki persönlich vorgelegt, berichtet die „Bild“ weiter. Ungeachtet dessen beförderte Woelki diesen Priester zwei Jahre später zum Vize-Stadtdechanten von Düsseldorf. Pfarrer D. wurde Anfang 2021 bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Pfarrer D. aus Düsseldorf: Vorwürfe unwahr

Nach Veröffentlichung des Berichts teilten die Anwälte von D. mit, die Vorwürfe und Anschuldigungen der Bild-Zeitung seien unwahr. Richtig sei, dass D. „2001 im Kölner Hauptbahnhof von einem sehr ungepflegten, offenbar obdachlosen, ihm unbekannten, erwachsenen Mann angesprochen wurde, der ihn in ein Gespräch verwickelte.“

Nachdem man einige Meter gegangen war, habe er Herrn D. ein „eindeutiges Angebot“ gemacht, so die Anwälte weiter. „Dieses Angebot lehnte Herr D. ab. Der Unbekannte bat Herrn D. daraufhin zu einem ungestörten Gespräch auf einem Gelände außerhalb des Bahnhofs.“ Dort habe er dann aggressiv die Zahlung von 2000 DM verlangt, sonst würde er „der Kirche sagen“, dass Herr D. mit Strichern verkehre.

Düsseldorf: Pfarrer sollte erpresst werden

Weiter heißt es in dem Anwaltsschreiben, dass der Geistliche den Mann gebeten habe, mit zur Polizeiwache zu kommen. Kurz davor sei er dann weggelaufen. D. habe dann eine Anzeige wegen versuchter Erpressung erstattet.

Die Anwälte weiter: „Wenige Monate später kam es zu einer Gerichtsverhandlung gegen den mittlerweile von der Polizei ermittelten Mann vor dem Amtsgericht in Düsseldorf. Dort wurde auch bekannt, dass dieser dieselbe Masche bereits wiederholt genutzt hatte.“

Der Fall sei dem Kölner Erzbistum von Anfang an bekannt gewesen, so die Juristen. Zudem hätten beide Gutachter (WSW und Gercke) die von der Bild-Zeitung erwähnten Fälle gerade nicht dem Bereich der Vertuschung oder sonstigen Pflichtverletzungen des Erzbistums Köln zugeordnet. (aa/jan)