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Lanxess-Arena-Chef„Selbst wenn wir durch das tiefe Corona-Tal durch sind...“

Stefan Löcher

Redet Klartext: Arena-Chef Stefan Löcher (Archivfoto vom März 2018)

Köln – Keine Konzerte, keine Sportevents, keine Firmenveranstaltungen: Es herrscht Stille in Europas größter Mehrzweckhalle. Wie ist die Krisenlage? EXPRESS fragte Stefan Löcher, Geschäftsführer der Arena Management GmbH.

„Selbst wenn erst mal keine Veranstaltungen mehr stattfinden: Es gibt immer etwas zu tun.“, sagt Löcher: „Ich schiebe in Gedanken permanent Konzerte hin und her, verlege Termine, von denen ich noch gar nicht weiß, ob sie am Ende auch stattfinden können.“

„Die Lanxess-Arena muss rennen, langsames Laufen reicht nicht“

Es ist nach 19 Uhr, Stefan Löcher sitzt in seinem Auto auf dem Weg nach Hause. „Vor Corona wäre ich um diese Uhrzeit wahrscheinlich noch in der Arena“, sagt er und man hört förmlich, wie er mit dem Kopf schüttelt.

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Normaler Arena-Alltag, den man sich zurückwünscht. Jetzt aber gibt es kein Eishockey, keine Konzerte: die Lanxess-Arena ist dicht.

Er sagt: „Die Arena muss immer rennen, langsames Laufen reicht nicht. Wir sind nicht umsonst in den ersten elf Jahren immer nur knapp an der Insolvenz vorbei geschrammt.“

Lanxess-Arena: Konzert-Verschiebungen sind kompliziert

Am 10. März wurden alle Großveranstaltungen abgesagt (hier lesen Sie mehr). Damit nach der Krise gleich wieder Fahrt aufgenommen werden kann, werden so viele Veranstaltungen wie möglich in die zweite Jahreshälfte verschoben. „Aber diese Verschiebungen sind kompliziert“, berichtet Löcher.

„Bei Künstlern und Bands hängen ja oft ganze Europa-, ja Welttourneen dran," erklärt der Arena-Geschäftsführer. „Und selbst wenn wir in Deutschland irgendwann durch das tiefe Corona-Tal durch sind, muss das ja nicht zum gleichen Zeitpunkt für alle anderen Länder gelten. Manche Touren sind mit mehr als hundert Trucks unterwegs – das kostet ein Vermögen!“

Stefan Löcher: Wir wissen noch nicht, wann es weitergeht

Um schnell wieder loslegen zu können, wird jetzt im Hintergrund gearbeitet: „Wir überprüfen die Tribünen, bauen wo nötig neue Sitze ein, renovieren, was zu renovieren ist“ beschreibt Löcher die Situation. 

Arena-Homepage wurde neu gestaltet

Inzwischen wurde schon mal die Homepage neu gestaltet und relauncht, auch ein Instagram-Auftritt angelegt, es gibt ein neues News-Letter-System. „Und wir arbeiten auch an einem neuen Online-Shop“, verrät Löcher. Es ist also zwar still geworden in der Arena – gearbeitet wird dennoch wie wild.

Lanxess-Arena: 450 Mitarbeiter, 30 Mio Euro Fixkosten im Jahr

Die Arena: 450 Mitarbeiter, 30 Millionen Euro Fixkosten im Jahr. „Wir haben eine riesige Gastronomie, jetzt ist selbst unser Restaurant, das Henkelmännchen zu. Wir haben da keinerlei Einnahmen mehr. Das triff uns schon sehr, sehr hart. In diesem Bereich arbeiten sonst hunderte Mitarbeiter. Auch wir müssen Kurzarbeit-Anträge für das Personal stellen. Und die vielen Aushilfskräfte, die in guten Zeiten im Kölsch-, Bratwurst -, oder Popcorn-Verkauf gearbeitet haben, stehen jetzt auch ohne Jobs da,“ sagt Löcher.

Sein Fazit: „Es ja so: Im Augenblick trifft die Corona-Krise fast jeden. Viele, viele Unternehmen, Künstler und Freiberufler kämpfen ums Überleben. Hoffen wir, dass wir alle mit einem blauen Auge davonkommen.“