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Viele Faktoren sorgen für ChaosVerkehrs-Kollaps auf den Autobahnen rund um Köln befürchtet

Viele Autos stehen im Stau auf der A3 bei Köln.

Der ADAC warnt vor einem Kollaps des Verkehrs auf den Autobahnen im Großraum Köln. Unser Foto zeigt die A3 am 3. Juli 2021.

Die Sommerferien nähern sich dem Ende und immer mehr Urlauber nehmen ihre Arbeit wieder auf. Das könnte aus mehreren Gründen für den Verkehr im Großraum Köln drastische Folgen haben.

Köln. Während es für die Kinder in Köln und ganz NRW ab dem 18. August wieder zurück auf die Schulbank geht, kehren viele Eltern und Urlauber in der kommenden Woche auf den Bürostuhl im heimischen Homeoffice oder sogar ins Büro zurück.

Nicht nur der Rückreiseverkehr in den kommenden Tagen, sondern gerade das Verkehrsaufkommen nach dem Ende der Sommerferien könnte das Verkehrsnetz auf eine harte Probe stellen. Der ADAC Nordrhein warnt vor einem Kollaps auf dem Kölner Autobahnring.

Köln: ADAC Nordrhein warnt vor Autobahn-Kollaps nach den Sommerferien

„Durch die Hochwasserschäden und den zunehmenden Berufsverkehr wird das gesamte Autobahnnetz rund um Köln zum Nadelöhr. Besonders der Kölner Süden und Teile von Bonn sind stark betroffen. Wenn der Verkehr nach den Ferien weiter zunimmt, kann das System bis in die Städte hinein zum Erliegen kommen“, befürchtet ADAC-Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold.

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Nach den Sperrungen auf der A1 zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth sowie der A61 zwischen den Autobahnkreuzen Meckenheim und Kerpen seien die Ausweichrouten über die A3, A4, A555 und A565 schon jetzt überlastet. Da der September schon in 2020 der staureichste Monat gewesen sei, müssen sich Autofahrer laut ADAC auf massive Staus und Behinderungen nach den Ferien einstellen.

Köln: A1 und A61 erst in Monaten wieder komplett frei

Die Autobahn GmbH rechnet in NRW am Wochenende und nach den Sommerferien ebenfalls mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen, sieht jedoch keinen Kollaps auf das Kölner Autobahnnetz zukommen. 

Vor allem auf den folgenden Abschnitten könnte es aber zu Staus und Wartezeit kommen:

  • auf der A3 zwischen Köln und Kreuz Bonn/Siegburg
  • auf der A4 zwischen Kreuz Kerpen und Dreieck Heumar
  • auf der A565 und der A555, vor allem im Bereich der Kreuze Meckenheim, Bonn-Nord und Köln-Süd

Die Aufräum- und Sanierungsarbeiten auf den gesperrten Teilstücken laufen zwar auf Hochtouren, dennoch wird es laut Autobahn GmbH noch Monaten dauern, bis diese wieder komplett befahrbar sind.

Um die Ausweichstrecken in dieser Zeit nicht zusätzlich zu belasten, werden alle Baumaßnahmen in diesen Streckenabschnitten so verschoben oder umgeplant, dass keine Fahrstreifen wegfallen oder sonstige Umstände den Verkehr behindern.

Köln: Autobahnen vor Kollaps – ADAC wirbt für ÖPNV und Homeoffice

Verkehrsexperte Suthold und der ADAC werben zudem dafür, dass Berufspendler, wenn möglich, zumindest teilweise weiter im Homeoffice arbeiten und Arbeitgeber flexibel bleiben. „Schon ein bis zwei Tage Homeoffice statt Büro senken den persönlichen Berufsverkehr um 20 bis 40 Prozent“, rechnet Suthold vor. Der Trend sei allerdings aktuell gegenläufig: „Viele Arbeitnehmer kommen wieder öfter ins Büro, auch weil man sich im Kollegenkreis Monate lang nur virtuell gesehen hat. Das ist einerseits verständlich, führt aber in Kombination mit gesperrten Autobahnen, Straßen und Bahnstrecken zu noch größeren Verkehrsproblemen als sonst.“

Neben dem Homeoffice setzt sich der ADAC auch für einen starken ÖPNV ein. Dieser könnte dem steigenden Verkehrsaufkommen entgegenwirken. Nach Angaben von Nahverkehr Rheinland und den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) liegt das Fahrgastaufkommen allerdings aktuell nur bei ca. 50 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.

Klar ist für Suthold aber auch, dass der ÖPNV attraktiver werden muss: „Wir brauchen wieder einen starken ÖPNV als echte Alternative zum Auto. Entscheidende Faktoren sind eine dichte Taktung, Pünktlichkeit, Sauberkeit, ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis und viel flexiblere Tarife. Für Gelegenheitsnutzer lohnt sich ein klassisches Monatsticket eben nicht mehr. Das haben inzwischen endlich auch die Verkehrsverbünde erkannt.“

Köln: Bahnstreiks als zusätzliche Belastung für die Autobahnen

Und dann wäre da neben den gesperrten Autobahnen, den Urlaubsrückehrern und den sinken ÖPNV-Nutzern auch noch der Bahnstreik am 11. und 12. August.

Sollte sich dieser bis in die kommende Woche, also bis nach den Sommerferien ziehen, droht dem Verkehr rund um Köln ein weiterer Stau-Faktor.

„Wenn weitere Bahnstreiks folgen sollten, dann hätte das gerade nach den Sommerferien noch größere Auswirkungen auf den Verkehr im Großraum Köln, denn noch mehr Menschen würden auf das Auto umsteigen, um zum Beispiel zur Arbeit zu kommen“, erklärt Thomas Müther, Leiter Kommunikation des ADAC Nordrhein. (cho)