Marita KöllnerVon wegen Kölner Südstadt: Sängerin lüftet ihr Veedel-Geheimnis

Kiosk-Chef Ali mit Marita Köllner

Kiosk-Chef Ali nimmt für Marita Köllner alle Pakete an.

Sie ist das „Fussich Julche“, Königin der Kölner Straßenfeste und eine weibliche Institution im Kölner Karneval: In dieser Session feiert Marita Köllner (63) ihr 55. Bühnen-Jubiläum. EXPRESS.de widmet der Frau, die sich oft durchboxen musste, deshalb eine Mini-Serie. Heute zeigt sie ihr Veedel und den Ort, wo ihre Karriere einst begann.

von Bastian Ebel (bas)

Sie ist ein Kind der Südstadt: Wenn Marita Köllner durch „ihr“ Köln läuft, ist sie aber fast überall zu Hause. Mit EXPRESS.de kehrt das „Fussich Julche“ noch einmal zurück zu ihrem ersten Auftrittsort und erklärt „Maritas Welt“ in ihrem „neuen“ Veedel.

Die Scheiben sind zugeklebt auf der Severinstraße. Aber immer, wenn Marita Köllner an der ehemaligen Bäckerei Hütten vorbeikommt, erinnert sie sich an die Minuten vor 55 Jahren. „Es war das traditionelle Muuze-Essen am Karnevals-Samstag bei der Bäckerei. Ich war sieben Jahre alt und hatte die Rede von Doof Noss Hans Hachenberg auswendig gelernt. Darauf beschloss unser Kaplan, mich bei der Kajuja Köln vorzustellen.“ Der Rest ist Geschichte.

Köln: Marita Köllner und ihr Veedel am Großen Griechenmarkt

Der Südstadt hat sie zumindest wohnlich vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt und hat rund um den Großen Griechenmarkt ein Zuhause gefunden. „Es ist schön ruhig hier, trotzdem mittendrin. Und alles ist so bunt gemischt und gut erreichbar.“

Klar – Marita ist natürlich bekannt wie eine bunte Hündin, wenn sie mit EXPRESS.de durchs Veedel streift. Wo man sie öfter antrifft? „Wir müssen zum Ali“, sagt sie und zeigt auf einen Kiosk in der Poststraße. Siehe da: Ali empfängt seine Stammkundin schon mit einem breiten Lächeln. „Es gibt wieder Pakete“, sagt der sympathische Mann hinter der Theke. Vor zwölf Jahren floh Ali (35) aus dem Nordirak, jetzt ist er eine Institution im Veedel.

„Für Marita Köllner nehme ich alles an. Sämtliche Pakete. Ich kenne sie hauptsächlich aus dem Fernsehen, aber einen Auftritt live habe ich noch nicht gesehen“, lacht der Kiosk-Chef. Und, was kauft Marita so bei ihm? „Cola Zero, mein Leibgetränk“, entfährt es Marita. Und die Pakete? „Meistens Klamotten. Die passen immer so gut.“

Gutes Stichwort: Zwei Straßen weiter hat das „Fussich Julche“ eine Frau fürs Leben gefunden, wenn es um ihre Bühnen-Outfits geht: Schneiderin Yildiz ist immer zur Stelle, wenn es mal hakt und fertigt auch ganz neue Röcke und Westen. „Wir sind mittlerweile befreundet, ich liebe sie dafür“, sagt Marita.

„Ob etwas zu weit oder zu eng ist – Yildiz ist wirklich immer da und hilft in der größten Not.“  Die türkische Schneiderin fühlt sich geehrt. „Ich mag den Karneval und Marita ist ein echter Star. Für mich ist das Ehrensache, bei uns wird noch auf die Liebe zum Detail geachtet.“

Liebe! Dafür gibt es auf Kölsch bekanntlich kein richtiges Wort. Wenn Marita Köllner aber in ihrem Veedel unterwegs ist, spürt man ihre Liebe zu den Menschen rund um den Großen Griechenmarkt. Und die Menschen lieben „ihr“ Fussich Julche.