Kölner Zahlen ein „Fiasko“Lauterbach über Karneval und Fußball: „Sperrt Auswärtsfans aus!“

Prof. Dr. Karl Lauterbach, hier beim Besuch einer Teststation in der Kölner City im Juni.

Karl Lauterbach erhebt neue Forderungen wegen der brisanten Lage in Köln. Auf dem Foto besucht der Gesundheitsexperte der SPD im Juni eine Teststation in der City.

Karl Lauterbach legt mit seiner Kritik an der Corona-Lage in Köln nach. Im Interview mit EXPRESS.de stellt der Experte neue Forderungen an die Stadt.

von Markus Krücken (krue)

Köln im Fokus: Die stetig steigenden Corona-Zahlen stimmen immer bedenklicher. Am Freitagnachmittag (3. Dezember 2021) legte SPD-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach via Twitter nach und mit deutlichen Aussagen den Finger in die Wunden.

Dabei bezog sich der Kandidat für die Nachfolge von (Noch-)Gesundheitsminister Jens Spahn auf ein Posting, das einen Kausalzusammenhang zwischen der steigenden Inzidenz zum 11.11. und dem Derby im Rheinenergiestadion durch eine Grafik nahelegt. Diesmal allerdings ist im Diagramm auch die Eröffnung der Weihnachtsmärkte als Termin enthalten.

Kölner Corona-Zahlen: Karl Lauterbach im Interview

„In Köln waren Karneval und Fußball Teil eines Fiaskos, welches sich jetzt anbahnt“, kommentierte er. Im Interview mit EXPRESS.de wird der SPD-Gesundheitsexperte noch konkreter.

Alles zum Thema Corona

Herr Prof. Lauterbach, erneut haben Sie die Kölner Corona-Fallzahlen mit einem Diagramm kommentiert, sprechen von einem „Fiasko“. Wieso?

Lauterbach: Es kommen ja viele Dinge zusammen. Wir haben das falsche Signal gesetzt: Fußball in vollen Stadien, Weihnachtsmärkte werden betrieben. Dazu werden in den Innenstädten die geltenden Regeln kaum kontrolliert. Ich bin ständig unterwegs und sehe das.

Was genau?

Lauterbach: Ich sehe in Köln kaum Ordnungsbehörden auf der Straße, Parksünder werden öfter festgestellt, die Cafés sind voll und daher sage ich: Da ist ein Schlendrian eingekehrt.

Neben den nicht akzeptablen Genehmigungen wirkt all das ineinander und bedingt die hohen Fallzahlen. Vor kurzem konnte die Uniklinik noch Patienten aus anderen Bundesländern aufnehmen, und jetzt? Da muss mehr passieren, die Stadt ist gefordert.

Sie sagen, ins Stadion sollen nur 5000 Leute, das heißt auch im nächsten Heimspiel gegen Augsburg am Freitag, 10.Dezember?

Lauterbach: Ich bleibe dabei, 5000 wären optimal. Von der Anreise her betrachtet ist die Überprüfbarkeit bei dieser Größenordnung möglich. Es geht ja nicht um die Menschen, die im Stadion sind, es geht zum Beispiel um die Bahnen. Was ich noch sinnvoller fände: Sperrt die Auswärtsfans aus! Diese sollte man nicht zulassen. Eben, weil sie sich zusammen in der Bahn oder im Auto bei den langen Anreisen und Rückreisen anstecken. Und weil Köln ein Hotspot ist, bleibe ich bei meiner Forderung und meinem Rat von 5000 Besuchern.