TV-AuftrittKölner wollen mit Eis-Idee im Ausland durchstarten – so lief es in der „Höhle“

Das Kölner Start-up Nomoo bei der Schweizer Ausgabe von Die Höhle der Löwen.

Das Kölner Start-up „Nomoo“ bei der Schweizer TV-Ausgabe von „Die Höhle der Löwen“.

Das Kölner Start-up „Nomoo“ entwickelt veganes Eis und war nun sogar in der Schweizer Ausgabe von „Die Höhle der Löwen“ zu Gast. Doch der ausgehandelte Deal platzte. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln. Schon mit 20 Jahren haben sich die Kölner Studenten Rebecca Göckel und Jan Grabow die TV- Doku: „Cowspiracy“ angeschaut. Ein Film, der schonungslos aufzeigt, welche drastischen Folgen die tierische Ernährung auf den Klimawandel haben kann. So entstand bei ihnen die Idee für veganes Eis und die Gründer bauten das Start-up: „Nomoo“ auf.

Mit dieser Eis-Idee will die Firma nun auch im Ausland durchstarten. Am Dienstag (16. November 2021) waren die Kölner bei der Schweizer TV-Ausgabe von: „Die Höhle der Löwen“ dabei. Doch der Deal platzte.

Kölner Firma „Nomoo“ im Schweizer TV bei: „Die Höhle der Löwen“

Wer an die Schweiz denkt, denkt an die Berge. Einen hat das junge Unternehmen „Nomoo“ erklommen: Die beiden Gründer aus Köln stellten sich am Dienstag (16. November 2021) der fünfköpfigen Jury der „Höhle der Löwen Schweiz“ und konnten zunächst einen der begehrten Deals eintüten.

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Die Episode war im Schweizer Fernsehen auf 3+ zur Primetime zu sehen. Das Kölner Start-up kam gut an. Es gab Zusagen von allen fünf Investoren und die Chance für 500.000 Schweizer Franken sowie fünf Prozent der Firmenanteile an die Investoren abzutreten. 

Kölner Firma mit Deal bei: „Höhle der Löwen“ – dann kommt alles anders

Den Kölnern wird der Auftritt vor den Löwen vermutlich ein Leben lang in Erinnerung bleiben – aus vielen Gründen.

Doch vermutlich vor allem aus einem: Trotz Zusage der Investoren wurde der Deal nämlich doch noch aufgekündigt. „Leider konnte der Deal aufgrund bestehender gesellschaftlicher Strukturen nicht vollzogen werden. Wir verbleiben aber in einem freundschaftlichen Kontakt mit den Schweizer Investoren“, so Rebecca Göckel dazu. Trotzdem sei der TV-Auftritt in der Schweiz eine einmalige Erfahrung gewesen und insgesamt als Erfolg verbucht worden. 

Kölner Gründer sehen als Studenten Klimawandel-Film: „Da war ich baff“

Bereits im Sommer 2021 hatte EXPRESS.de über das Kölner Start-up berichtet. Noch als Studenten bauten sich die beiden Kölner mit viel Stress, wenig Geld und großer Doppelbelastung nach und nach ein kleines Eis-Imperium auf. 

„Mir war damals noch nicht bewusst, wie sehr die tierische Ernährung, beziehungsweise Viehzucht und Agrarwirtschaft ein Treiber für den Klimawandel sind. Ich dachte immer, ein nachhaltiges Leben ist Mülltrennung, grünen Strom nutzen und möglichst wenig fliegen und Auto fahren. Als wir dann in der Doku beispielsweise gesehen haben, dass der Verzehr eines Fleisch-Burgers dieselben Folgen hat, wie sage und schreibe 250 Mal duschen im Jahr, war ich baff“ – erklärt Gründerin Rebecca Göckel (25).

Köln 2016: Studenten ohne Expertise entwickeln Eis-Idee 

Ihre studentische Idee von damals: Ein veganes Produkt auf den Markt zu bringen, das nicht nur für ein gutes Gewissen sorgt, sondern auch für einen Genussmoment. Denn: „Veganes Essen hat 2016 noch sehr nach Verzicht geschmeckt und wenig nach Genuss – das wollten wir ändern“, erklärt die Kölner Gründerin Rebecca Göckel gegenüber EXPRESS.

Die Gründer des Kölner Start-ups Nomoo.

Die Kölner Gründer Rebecca Göckel (25) und Jan Grabow (25) haben als Studenten eine Eis-Firma gegründet, die nun durchstartet.

„Wir waren ja keine Lebensmitteltechnologen, aber dachten uns, dass wir uns im Eisbereich ruhig etwas zutrauen können, weil es auch diverse Rezeptbücher für pflanzliches Eis gibt. Dann haben wir einfach mal ein bisschen in der Küche experimentiert“, so Göckel. Plötzlich war die Idee zum veganen „Nomoo“-Eis geboren.

Kölner Gründer experimentierten in Gastro-Küche am Barbarossaplatz

„Dann sind wir in einer kleinen Gastro-Küche am Barbarossaplatz gelandet, wo wir unser Eis erstmals im größeren Umfang produzieren durften und wurden nach und nach immer größer“, so Göckel. Bis dahin sei der Weg jedoch oft steinig gewesen.

„Diese Zeit war körperlich anstrengend, wir haben nachts das Eis produziert und tagsüber studiert und noch Jobs in der Gastronomie gehabt, um Geld zu verdienen. Mit 20 Jahren wusste ich noch gar nicht, was da auf mich zukommt“, sagt sie heute lachend. Doch irgendwie hätte sie immer an die Idee vom veganen Eis geglaubt und sei drangeblieben.

Kölner Veganer und „Flexitarierin“ erobern vegane Eis-Branche

Mittlerweile sei das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft ausgeprägter als 2016. Davon profitiert wohl auch das Kölner Start-up. Ihr Mitbegründer Jan Grabow lebt komplett vegan. Rebecca Göckel sieht sich privat als „Flexitarierin“, die nicht alles weglässt, aber bewusst konsumiert.

Heute hat das Kölner Unternehmen deutschlandweit 30 Mitarbeiter und will weiterhin expandieren. Erst einmal in die Schweiz und Österreich, dann soll der asiatische Markt erschlossen werden.

„Deutsche Produkte und gerade Eis sind im asiatischen Markt sehr angesehen“, so Göckel. Die Gründerin ist wahnsinnig froh, nun das fünfjährige Jubiläum ihrer eigenen Firma feiern zu können. Und will weiter hoch hinaus. Geplant sind Eisdielen und neue Eissorten.