Knipsen, posten, Solidarität zeigenKölner Verein setzt am „Orange Day“ wichtiges Zeichen

Eine orangefarbene Bank mit der Aufschrift „Kein Platz für Femizide – in Köln und überall“ wurde auf der Schildergasse aufgestellt.

Das Handwerkerinnenhaus Köln hat am Freitag (25. November 2022) eine wichtige Botschaft in der Kölner Innenstadt verbreitet: „Kein Platz für Femizide – in Köln und überall“.

Gewalt gegen Frauen gibt es leider auch noch im Deutschland des 21. Jahrhunderts täglich. Ein eingetragener Verein aus Köln möchte mit einer ganz besonderen Aktion darauf hinweisen.

von Julian Meiser (jm)

Unter anderem auf der Kölner Schildergasse ist am Freitagnachmittag (25. November 2022) ein wichtiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt worden – und zwar mithilfe von Parkbänken.

Anlass für die Bank-Aktion bot der sogenannte „Orange Day“. Er findet jährlich am 25. November statt und trägt das Motto: „Stopp Gewalt gegen Frauen!“

„Orange Day“ in Köln: Gewalt gegen Frauen muss gestoppt werden

Die zwei am Bierbrunnen aufgestellten Bänke in der Farbe Orange wurden vom Handwerkerinnenhaus Köln gebaut. Bei dem Handwerkerinnenhaus handelt es sich um einen Lern- und Bildungsort für Mädchen und junge Frauen.

Die Bänke seien als Symbol dafür zu betrachten, dass in der Gesellschaft „kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ sei.

Beim Orange Day wurde vom Handwerkerinnenhaus Köln in der Schildergasse auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht - und zwar mit Bänken.

Auf einer weiteren Bank, die am Freitag (25. November 2022) in Köln aufgestellt wurde, steht „Kein Platz für sexuelle Belästigung“. 

So steht auf der einen Bank „Kein Platz für sexuelle Belästigung“, auf der anderen „Kein Platz für Femizide – in Köln und überall“. Unter einem Femizid wird die Tötung einer weiblichen Person aufgrund ihres Geschlechts verstanden.

Passantinnen und Passanten war und ist es möglich, sich auf die Bänke zu setzen und dadurch Solidarität mit den von Gewalt betroffenen Frauen zu zeigen. Die Devise lautet: „Platz nehmen, Foto machen und unter dem Hashtag #KölngegenGewaltanFrauen auf Social Media posten!“

Im Video sehen Sie Zahlen und Fakten zur Gewalt gegen Frauen:

Mira Sin, geschäftsführende Vorständin vom Handwerkerinnenhaus, erklärt gegenüber EXPRESS.de: „Die erste Bank ist 2021 in Kooperation mit dem Amt für Gleichstellung der Stadt Köln entstanden. Gebaut wurde sie gemeinsam von unseren Handwerkerinnen und Mädchen aus unseren Kursen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.“

„Die Mädchen hatten Lust auf dieses Projekt, hatten Lust, handwerklich tätig zu werden“, betont Sin.

Die Mädchen kommen aus unterschiedlichen Gründen in das Handwerkerinnenhaus. Manche wollen sich einen Überblick über handwerkliche Berufe verschaffen, andere seien einfach nur schulmüde. 

Sin: „Wir haben immer Sozialpädagoginnen zugegen, die mit den Mädchen das Thema Gewalt gegen Frauen besprechen. Denn nicht nur körperliche Gewalt ist ein Problem, sondern auch psychische Gewalt.“

Dazu zähle auch Catcalling, macht Mira Sin klar. Zum Catcalling zählt beispielsweise das anzügliche Hinterrufen oder Hinterherpfeifen im öffentlichen Raum.