Erdbeben-AngstHunderte flüchten aus Hochhäusern am Kölnberg – jetzt ermittelt der Staatsschutz

Luftaufnahme mit Blick auf den Kölnberg in Meschenich.

Am Kölnberg, hier ein Foto aus dem Jahr 2021, griff in der Nacht auf Mittwoch (15. Februar 2023) die Angst vor einem Erdbeben um sich.

Die Angst vor einem angeblichen Erdbeben hat hunderte Menschen in der Nacht auf Mittwoch auf die Straße getrieben. Woher die Falschmeldung kam, ist jetzt Gegenstand von Ermittlungen. 

von Thomas Werner  (tw)

Was für eine perfide Masche! Aus Angst vor einem möglichen Erdbeben sind in der Nacht auf Mittwoch (15. Februar 2023) hunderte Menschen aus den Hochhäusern am Kölnberg (Stadtteil Meschenich) geflüchtet.

Der Grund: falsche, offenbar bewusst gestreute Informationen. Inzwischen ermittelt der polizeiliche Staatsschutz!

Erdbeben-Angst in Köln: Falschmeldungen sorgen für Angst

Bei den Ermittlungen geht es erstmal darum zu klären, ob und wenn ja, welche Straftat vorliegen könnte. „Dazu muss zunächst verifiziert werden, woher die Meldung kam und mit welcher Intention sie verschickt wurde“, erklärt Polizeisprecher Carsten Rust am Nachmittag gegenüber EXPRESS.de. 

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Am Mittwochmorgen hatte ein Sprecher der Kölner Polizei gegenüber EXPRESS.de bestätigt, dass gegen 23 Uhr viele Anrufe bei ihnen eingegangen seien. „Menschen hatten Angst vor einem angeblich anstehenden Erdbeben“, sagte er.

Weil sich die Falschnachricht offenbar wie ein Lauffeuer verbreitete, waren hunderte Menschen aus ihren Häusern geflüchtet und hatten sich auf der Suche nach Sicherheit auf große öffentliche Parkplätze begeben, zum Beispiel am Ikea in Köln-Godorf oder ans Eisenwerk nach Brühl.

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Woher die Falschnachricht genau kam, ist noch unklar. Nach ersten Informationen der Polizei soll sie in geschlossenen Gruppen im Internet geteilt worden sein, etwa über Facebook, Tiktok oder Whatsapp.

Dort soll unter anderem auch die Nachricht geteilt worden sein, dass Hochhäuser wie am Kölnberg im Fall der Fälle einsturzgefährdet wären. Nach den jüngsten Erdbeben in der Türkei und Syrien (mehr als 30.000 Tote) war die Angst der Menschen in der Nacht folgerichtig. 

Angst am Kölnberg: Erst nach Stunden hat die Polizei alle Menschen beruhigt

Die Polizei Köln war nach der Vielzahl der Anrufe schnell vor Ort, beruhigte die Menschen auf den Parkplätzen und sorgte trotz einiger Sprachbarrieren dafür, dass sich die Lage in der Nacht wieder beruhigte. Etwa gegen 1 Uhr kehrten die Bewohnerinnen und Bewohner geschlossen zum Kölnberg zurück.

Nicht nur in Köln sorgte die Fake-Warnung für Angst und Chaos. Polizei-Teams in anderen NRW-Städten wie Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Krefeld, Hagen oder Wesel berichteten von ähnlichen Vorfällen. Demnach waren überwiegend Menschen aus der rumänischen Community betroffen. In Rumänien hatte es kurz zuvor tatsächlich ein Erdbeben gegeben. (iri, tw)