„Das falsche Signal“Entscheidung um Kölner Dom gefallen: Er darf, alle anderen nicht

Die beleuchtete Rheinpromenade in Köln in der Dunkelheit. Im Hintergrund ist der Kölner Dom zu sehen, der nicht beleuchtet ist.

Der dunkle Dom, hier während der Earth Hour im März 2022, soll bald der Vergangenheit angehören.

Der Kölner Dom soll wieder strahlen. Das hat die Stadt Köln zum Ende der gesetzlichen Energiesparverordnung entschieden.

Der Kölner Dom unbeleuchtet in der Dunkelheit – ein Anblick, an den sich viele Kölnerinnen und Kölner noch immer nicht gewöhnt haben. Jetzt ist klar: Bald ist es damit wieder vorbei!

Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Bundesregierung zum 1. September 2022 kurzfristige Energiesparmaßnahmen beschlossen, um eine Mangellage zu vermeiden. Dazu gehörte auch das Beleuchtungsverbot für Bauwerke zu rein repräsentativen Zwecken.

Kölner Dom ab Ostern 2023 wieder beleuchtet, andere Gebäude bleiben dunkel

Die ursprünglich bis zum 28. Februar geltende Verordnung war bis zum 15. April verlängert worden, läuft dann aber aus. Ab dann können Städte und Kommunen selbst entscheiden, ob sie die Maßnahmen aus Spargründen weiter aufrecht erhalten.

Alles zum Thema Kölner Dom

Und Köln hat entschieden: Schon ab Ostern soll der Dom wieder beleuchtet werden. Aber: 130 andere Gebäude lässt die Stadt im Dunkeln. 

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

„Wir halten es für das falsche Signal, Köln wieder so hell erstrahlen zu lassen, als sei der Krieg in der Ukraine beendet, als hätten wir Energie im Überfluss und als gäbe es keine Klimakrise, die uns zwingt, sparsam mit Ressourcen umzugehen“, erklärt Stadtdirektorin Andrea Blome den weitgehenden Verzicht. Im Fall des Doms sei die Bewertung anders, da er für die Kölnerinnen und Kölner weit mehr sei als nur ein Baudenkmal.

In anderen NRW-Städten wird das Thema unterschiedlich behandelt. Düsseldorf etwa lässt das Licht an 168 Baudenkmälern und Nicht-Wohngebäuden bis Ende März 2024 aus, wie eine Sprecherin mitteilte. Dies gelte auch für rund 8000 Gaslaternen im Stadtgebiet. Allein mit diesen Maßnahmen seien bisher rund 4,6 Millionen Kilowattstunden Gas und 180.000 Kilowattstunden Strom eingespart worden. Ähnlich gehen Essen und Münster vor.

Andere Städte wie Aachen, Bielefeld oder Dortmund gehen derweil ähnlich wie Köln vor und beleuchten bestimmte Gebäude, aber nicht alle. (tw, mit dpa)