Wie lässt sich das Müllproblem nur lösen? Viele Menschen werfen einfach alles achtlos weg, die AWB sind gegen solche Ignoranz oft machtlos.
Achtlos & machtlosEhrenstraße liefert trauriges Déjà-vu-Erlebnis

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Täglich das gleiche, traurige Bild auf der Ehrenstraße. Die Mülleimer sind überfüllt, wie auf diesem Foto, das am 1. September eingesandt wurde.
Aktualisiert04.09.2025, 22:00
Wer über die Ehrenstraße flaniert, hat ein Déjà-vu-Erlebnis. Müll türmt sich in überfüllten Eimern – und so wird der Gang über die beliebte Einkaufsmeile inzwischen zu einem Hindernis-Parcours, der an zugemüllten Abfalleimern und den achtlos weggeworfenen Verpackungen vorbeiführt.
EXPRESS-Leserreporterin Line spricht aus, was viele Kölner und Kölnerinnen denken: „Eines der größten Müllprobleme der Stadt sehe ich aktuell auf der Ehrenstraße. Hier sollten die ganzen neuen Läden, die To-go-Essen anbieten, endlich Verantwortung für den ganzen Verpackungsmüll übernehmen!“
Seit 2023 müssen Restaurants und Imbissgeschäfte laut Europäischem Verpackungsgesetz Mehrwegoptionen für Getränke und Speisen anbieten. Müll wurde dadurch bislang nicht vermieden.
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Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) leeren an der Ehrenstraße bereits zweimal täglich – außer an Sonntagen. Doch gerade samstags ist die Straße ein Hotspot für Besucher und Besucherinnen. Auch Touristen und Touristinnen kommen dann vermehrt nach Köln. Entsprechend mehr Unrat sammelt sich so an. Massen, gegen die die AWB offenkundig nicht ankommen.

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Dieses Foto entstand wenige Tage zuvor auf der Ehrenstraße. Ein Déjà-vu-Erlebnis für alle, die sich hier öfter aufhalten.
Gegenüber EXPRESS.de hatten die AWB erklärt: „Übervolle Papierkörbe kommen zustande, wenn ein hohes Besucheraufkommen herrscht und die zweite Leerung (am Nachmittag/Abend) noch nicht erfolgt ist.“
Ein Appell an die Eigenverantwortung der Leute verpufft. Wer möchte seinen leeren Getränkebecher oder seine Verpackung schon mitschleppen? Da wird das Ganze oftmals achtlos einfach weggeworfen - dagegen ist auch die Stadtreinigung machtlos.
Dabei gäbe es in Nebenstraßen ausreichen Gelegenheit, Plastikbecher, Essensschalen & Co. in Abfalleimern zu entsorgen. Doch dieser Umweg ist vielen offenbar zu lästig.
Ein Ärgernis nicht nur für die Personen, die über die Flaniermeile schlendern. Auch Inhaber, Inhaberinnen und Mitarbeitende aus verschiedenen Geschäften haben EXPRESS.de bereits mehrfach ihr Leid geklagt.
Eine Lösung des Problems scheint aktuell nicht in Sicht. Und so wird der Besuch der Ehrenstraße immer häufiger zu einem traurigen Déjà-vu-Erlebnis. (susa)