Helden-Tat auf A1: Ein Paar hat ein brennendes Auto gestoppt und wurde jetzt ausgezeichnet.
Ehepaar wird zu HeldenDramatische Rettung auf der A1

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Für ihre heldenhafte Aktion wurden Jan und Anna-Katharina Mönter als Alltagshelden ausgezeichnet.
Es ist eine Szene wie aus einem Actionfilm! Ein Ehepaar wird auf der A1 zu Lebensrettern, als sie unter Einsatz ihres eigenen Lebens eine Familie aus einem brennenden SUV befreien.
„Ich dachte erst, das sei ein alter, klappriger Lkw“, erinnert sich Jan Mönter. Doch was er und seine Frau Anna-Katharina am 30. März auf der A1 bei Leverkusen erlebten, war an Dramatik kaum zu überbieten. Eine gewaltige Rauchspur zog ein Auto hinter sich her.
Die Familie war auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty, als sie den BMW-SUV entdeckten. Aus dem Unterboden quoll dichter Rauch. „Der Fahrer war mit mindestens 100 km/h unterwegs und schien gar nicht zu merken, was mit seinem Auto passiert“, erzählt Jan Mönter.
Verzweifelt hupt er, doch keine Reaktion. Dann fasst er einen unfassbaren Entschluss: Er setzt sich mit seinem eigenen Auto vor den brennenden Wagen, um ihn auszubremsen. „Er kam immer näher – offenbar funktionierte auch die Bremse seines Autos nicht mehr“. In einem Nerven-Krimi lässt Mönter den SUV auffahren, bis er sein Auto berührt, und bremst beide Fahrzeuge kontrolliert zum Stillstand.
Kaum stehen die Autos, springt Anna-Katharina aus dem Wagen und rennt zum brennenden SUV. Darin sitzt ebenfalls eine vierköpfige Familie!
„Zum Glück haben alle sofort reagiert, alles stehen und liegen gelassen und das Auto verlassen. Vielleicht zwanzig Sekunden später stand das Fahrzeug komplett in Flammen“, berichtet sie gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Beide Familien blieben wie durch ein Wunder unverletzt.
Am Donnerstag wurden die Mönters nun für ihre Zivilcourage von der Kölner Polizei geehrt. Bei der Aktion „Hinsehen – Handeln – Hilfe holen“ wurden neben dem Helden-Paar noch acht weitere mutige Menschen ausgezeichnet.
Darunter ein Taxifahrer (33), der einen Betrug an einem 90-Jährigen verhinderte, und ein Pilot, der einen Lkw-Fahrer nach einem Notfall reanimierte.
Polizeipräsident Johannes Hermanns fand klare Worte: „Die Zeiten werden rauer. Das erleben auch unsere Kolleginnen und Kollegen täglich“. Er betonte, wie wichtig es sei, nicht wegzuschauen. „Wer eingreift, wenn Unrecht geschieht, kann viel bewirken. Genau das haben sie getan. Und deswegen sind Sie für uns Alltagshelden.“
Doch für die Mönters hatte die Helden-Tat ein bitteres Nachspiel. „Wir haben monatelang auf die Schadensregulierung unserer Versicherung warten müssen“, erzählt Jan Mönter verärgert. Erst ein Anwalt brachte Bewegung in die Sache.
Die Auszeichnung ist für sie deshalb mehr als nur eine Urkunde. „Es ist eine Bestätigung dafür, dass unser Handeln gesehen wurde“, so der Familienvater. Ein deutliches Zeichen, dass ihr selbstloser Einsatz am Ende doch noch die verdiente Anerkennung findet. (red)
