Demo in Köln eskaliert! Jetzt hagelt es schwere Vorwürfe.
Demo-Eskalation in KölnHarte Vorwürfe gegen Polizei – „Prügeleinsatz“
Aktualisiert01.09.2025, 19:25
War es überzogene Gewalt? Nach den heftigen Ausschreitungen bei den Antikriegs-Protesten am Samstag (30. August 2025) in der Kölner Altstadt fliegen die Fetzen.
Demonstrationsteilnehmer und -teilnehmerinnen, linke Politiker und Politikerinnen sowie die Veranstalter erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Doch die schießt scharf zurück!
Reiner Schmidt, Anmelder des „Kölner Friedensforums“, ist fassungslos und spricht von einem regelrechten „Prügeleinsatz“. Sein vernichtendes Urteil: „Das, was da am 30.8. seitens der Polizei veranstaltet wurde, habe ich noch nie erlebt.“
Er glaubt, das Motiv sei reine „Frustration“ und „Rache“ gewesen, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Grund: Die Polizei wollte den Protestmarsch verbieten, kassierte aber vor dem Oberverwaltungsgericht eine Klatsche.
Die Gewalt soll sich sogar gegen eine Bundestagsabgeordnete der Linken, Lisa Schubert, gerichtet haben. Sie sei von Polizisten und Polizistinnen geschlagen und gewürgt worden, heißt es.
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Die Partei Die Linke wirft der Polizei außerdem vor, Sanitäter und Sanitäterinnen bei ihrer Arbeit behindert zu haben. Ein Sprecher von „Rheinmetall entwaffnen“ nennt die „brutale Eskalation der Polizei“ einen „politischen Skandal“. Die Bilanz der Gegenseite: mehr als 100 verletzte Demonstranten und Demonstrantinnen, die meisten durch Pfefferspray.
Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Zwar sei der Großteil der 3000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen friedlich gewesen, so Einsatzleiter Martin Lotz. Aber ein Block von rund 500 Personen habe sich an keine Absprachen gehalten. Schon um 14.40 Uhr seien verbotene Teleskop-Eisenstangen aufgetaucht. Später hätten sich schwarz gekleidete Personen vermummt, Pyrotechnik gezündet und seien unter einer großen Fahne abgetaucht.
Die Situation eskalierte gegen 17.40 Uhr auf der Mechthildisstraße. Als sich zwei spezielle Verbindungsbeamte der Polizei einem Baggagewagen näherten, passierte es. „Sie wurden unmittelbar von einer größeren Personengruppe attackiert und verletzt“, berichtet Polizeisprecher Wolfgang Baldes. Einsatzkräfte mussten mit Schlagstöcken und Pfefferspray eingreifen, um ihre Kollegen und Kolleginnen zu befreien.
Auf der Seite der Polizei gab es 13 Verletzte
Und dann der schockierende Höhepunkt: „Dabei versuchten Personen aus diesem Block vergeblich, Einsatzkräften die Waffen aus den Holstern zu reißen.“ Ein unfassbarer Vorwurf! Den Angreifern und Angreiferinnen sei es aber gelungen, zwei Schlagstöcke und Einsatzunterlagen zu rauben. Auf der Seite der Polizei wurden 13 Beamtinnen und Beamte verletzt.
Für Einsatzleiter Martin Lotz ist der Fall klar: Die „feige Attacke“ auf die beiden Verbindungsbeamten war der Auslöser für das harte Durchgreifen. „Auch in der Nachbetrachtung war dieser entschlossene Einsatz der Bereitschaftspolizei gerechtfertigt“, so Lotz. Nur so habe man Schlimmeres verhindern können. (red)