CoronavirusStraßenreinigung mit 4711: Die Hygiene-Idee eines Kölner Wissenschaftlers

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Echt Kölnisch Wasser als Hygienespray – wäre eine Idee.

Köln – Reihenweise Kommentare, Diskussionsstoff, Schwelgen in Nostalgie: Der EXPRESS-Bericht  Dufte Hygiene aus Köln: Warum jetzt 4711 die Welt retten kann (hier lesen Sie mehr) wurde am Samstag mehr als 200.000 Mal angeklickt und von anderen Medien übernommen.

Klar ist: In diesen Tagen der Angst vor dem Coronavirus achtet jeder auf saubere Hände. In Geschäften wie beim Apple Store in der Schildergasse stehen neben auf den Tischen den iPhones und iPads oder MacBooks Flaschen mit Desinfektionsmittel bereit.

Hände waschen: Köln rüstet sich gegen das Coronavirus

In der Kölner Universitätsklinik geben Ärzte den Patienten nicht mehr die Hand, sondern wenden ihnen als Willkommensgruß den Arm zu. Wer im Cinedom in einen Kinosaal will, hat nun auch die Gelegenheit, ja eigentlich das Gebot, sich an einem Spender die Finger zu reinigen.

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Da liegt es nahe, dass auch das legendäre, mehr als 200 Jahre alte „Eau de Cologne“ ein Revival erlebt und nun in Zeiten der Not eine große Stunde schlagen könnte.

Denn sowohl bei dem weltbekannten „4711“ wie beim berühmten Original „Farina 1709“ ist der Alkoholgehalt mit rund 80 Prozent so hoch, dass Krankheitserreger bei einem gründlichen Auftragen abgetötet werden können.

Coronavirus in Köln: 4711 hat hohen Alkoholgehalt

Gesundheitsgefährdende Keime, Bakterien oder Viren – damit kennt sich auch Deutschlands Star-Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke (49) aus Köln gut aus.

Deshalb war es eine provokante, aber sicher aus gutem Grund geäußerte Idee von „Dr. Made“, so der Spitzname des Wissenschaftlers, Kölns Straßen mit 4711 zu desinfizieren.

Der Forensiker verteilt gerne 4711-Fläschchen an Gesprächspartner quer durch Deutschland und dreht Videos am 4711-Brunnen im Verkaufshaus an der Glockengasse oder gibt Tipps zum richtigen Händewaschen in Kölns ältester Apotheke, der Paradies-Apotheke im Severinsviertel oder gibt Tipps auf Instagram: „Warum ich nie ohne 4711 aus dem Haus gehe“. 

Als Kölner Oberbürgermeister-Kandidat für „Die PARTEI“ im Oktober 2015 konnte sich Benecke mit der „4711 auf allen Kölner Straßen“-Forderung zwar nicht großartig durchsetzen, erreichte aber hinter der Einzelbewerberin Henriette Reker und dem SPD-Kandidaten Jochen Ott mit 7,22 Prozent der gültigen Stimmen immerhin den dritten Platz.

Kölner AWB säubern Pascha-Bürgersteig mit Duftwasser

Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe setzen bei der Reinigung der Bürgersteige der Hornstraße rund um das Hochhaus-Bordell Pascha übrigens bereits desinfizierendes Duftwasser ein. Ein Gastronom: „Das ist sehr lobenswert, weil hier viele Nachtschwärmer nach dem Bordellbesuch kurzerhand zu Wildpinklern werden. So werden Bürgersteige und Hauswände sauber und es riecht etwas angenehmer.“