+++ VORHERSAGE +++ Wetter aktuell Wochenstart in Köln bringt Gewitter und stürmische Böen mit sich – auch Unwetter möglich

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Corona-Schock-Bilanz, Teil 3Wer in Köln Millionen verliert und was die Stadt kassiert

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Diverse Branchen verlieren in der Coronakrise unfassbar viel Geld.

Köln – Auch wenn am Montag das öffentliche Leben wieder schrittweise losgeht – die Coronakrise hat Köln in einen finanziellen Abgrund gestürzt. Knapp 160.000 Kölnerinnen und Kölner sind laut Angaben der Kölner Agentur für Arbeit derzeit in Kurzarbeit. Zum Vergleich: 2019 waren es bis April 410 Personen.

Allein die Fans und Freunde des 1. FC Köln hätten bei überwiegend schönem Wetter fünf Heimspiele erleben können, darunter starke Duelle mit Mainz, Düsseldorf oder RB Leipzig. An diesem Samstag (9. Mai) wäre Eintracht Frankfurt im Rheinenergie-Stadion aufgelaufen. Fünf Heimspiele – das sind mehr als 200.000 Zuschauer weniger. Macht einen Verlust von mehreren Millionen Euro.

Bei der Kölner Gastronomie (hier lesen Sie mehr) und bei den Kölnbädern (hier lesen Sie mehr) hat Corona ebenfalls tiefe Löcher in die Kassen gerissen, ebenso bei den Touristenzahlen sowie den Flusskreuzfahrten und bei der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH. Doch sie sind nicht allein.

Alles zum Thema Corona

Flughafen Köln Bonn: Fast 100 Prozent Passagier-Rückgang 

Der Airport ist nicht mehr wiederzuerkennen, der Flugbetrieb bei Passagieren ist fast komplett zum Erliegen gekommen. Hatte Köln/Bonn im März noch rund 300.000 Passagiere, so waren es im April nur äußerst magere 2300. Ähnlich wenig dürften es auch im Mai werden, Multimillionenverluste sind programmiert.

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Der Himmel ist leer, die Parkdecks sind verwaist: Kölns Flughafen ohne Passagierflugbetrieb.

Unfassbar: Im Vergleich zu 2019, wo im April 970.000 Passagiere gezählt wurden, ist das ein Rückgang von 99,76 Prozent! Allein in den Osterferien starteten im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Passagiere, ab nach Spanien, Italien oder in die Türkei.

Lanxess-Arena: Eine Million Gäste aus ganz NRW weniger

Trotz vieler Lockerungen durch die NRW-Landesregierung sind Events in der Arena planmäßig bis zum 31. August 2020 von der Pauschalabsage betroffen.

„Bis Ende August werden rund 80 Veranstaltungen nicht stattgefunden haben, bei denen schätzungsweise rund eine Million Zuschauer in die Arena geströmt wären“, so Arena-Sprecher Daniel Fischer. „Ein Großteil dieser Events konnte bereits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.“

Somit war die letzte Veranstaltung, die bislang in diesem Jahr im Henkelmännchen stattfinden konnte, der Auftritt von Comedian Mario Barth am 8. März 2020. Bei geschätzten Ticket- und Verzehrkosten von 30 bis 40 Euro pro Gast hat die Arena derzeit entsprechend 30 bis 40 Millionen Euro weniger Umsatz.

Kölner Cinedom: COVID-19-Pandemie schafft leere Säle

Der Spielbetrieb des Cinedom wurde durch behördliche Anordnung des Landes am 15. März eingestellt. In den vergangenen fast acht Wochen konnten „Besucher im fünfstelligen Bereich“, so heißt es aus dem Kinopalast, nicht begrüßt werden.

Besonders tragisch: Ausgerechnet der Mega-Kassenknüller James Bond sollte im April starten – er wurde auf November verlegt. Heißt: Auch hier Hunderttausende Euro weniger Umsatz durch Ticketverkauf, Snacks und Restaurantbesucher im Cinedom.

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Film aus statt Film ab: Ein leerer Kinosaal.

„Wir hoffen, schon bald wieder öffnen zu können und blicken mit Zuversicht in die Zukunft“, heißt es aus dem Cinedom. „Dennoch werden wir mit Verunsicherung der Besucher rechnen müssen. Für die Wiedereröffnung ist daher besondere Sensibilität gefordert. Zum Schutz vor COVID-19 haben wir bereits vor der Schließung eine Vielzahl an Desinfektionsspendern installiert und auch Plexiglas-Scheiben für alle Theken- und Kassenbereiche sind in Arbeit.“

Vor der Wiedereröffnung Ende Mai überprüfe man Optionen und Konzepte, wie man „Mindestabstände realisieren, Wartezeiten eliminieren und engen Kontakt von Menschengruppen durch intelligente Wegeführungen vermeiden" könne.

Stadt Köln: Ordnungsamt stellte fast 2500 Knöllchen aus

Bisher hat der Ordnungsdienst der Stadt Köln fast 2500 Berichte zu Ordnungswidrigkeiten-Verfahren an die Bußgeldstelle weitergeleitet, teilte Stadt-Sprecher Robert Baumanns auf EXPRESS-Anfrage mit.

Fast 1900 davon betreffen Verstöße von Personen gegen das Ansammlungs- und Kontaktverbot. 600 Verstöße laufen gegen andere Verbote oder Auflagen der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, wie etwa Betreiben von Gastronomie, Einzelhandel, Grillen, Veranstaltungen.

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Das Ordnungsamt patrouilliert im Grüngürtel.

So hat der Ordnungsdienst der Stadt Köln allein über das sonnige Osterwochenende jede Menge Knöllchen verteilt und bittet diverse Sünder zur Kasse: Das Kontakt- und Ansammlungsverbot hatten 347 Personen missachtet. Bußgeld pro Person: 200 Euro, macht knapp 70.000 Euro.

Neun Personen hatten ihr Geschäft geöffnet. Bußgeld je 2500 Euro, macht 22.500 Euro. 15 Leute wurden beim Grillen und Picknick erwischt. Bußgeld: Je 250 Euro, macht 3750 Euro.

Stadt Köln zählte in Verwaltung bisher 39 Coronafälle

13 Leute führten ihre Gastronomien weiter. Sie müssen Bußgelder zwischen 1000 bis 4000 Euro zahlen. Sechs Personen hatten eine Demo veranstaltet. 1000 Euro Bußgeld für den Veranstalter, je 400 Euro pro Teilnehmer.

In der Summe: Mehr als 100.000 Euro an Corona-Bußgeldern. Bedenkt man, dass allein nur beim Kontaktverbot noch weitere 1500 Verfahren zu je 200 Euro anhängig sind, könnten weitere 300.000 Euro in der Stadtkasse klingeln.

Baumanns betont: „Das Land NRW hat die Bußgelder festgelegt. Die Stadt Köln ist laut Coronaschutzverordnung verpflichtet, zu kontrollieren und die Bußgelder zu erheben."

In der rund 20.000 Leute umfassenden Stadtverwaltung gab es bisher 39 Coronfälle (0,19 Prozent der Mitarbeitenden).  38 sind genesen. Aktuell  sei noch eine Person erkrankt und in Quarantäne.

Polizei Köln: 2264 Corona-Anzeigen, Dutzende Infizierte

Seit 1. März schrieb die Polizei 2264 Anzeigen, die einen Bezug zu Corona haben. Ein Beispiel: Eine Streife schnappt fünf Verdächtige, die Graffitis sprayen. Das bedeutet eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, aber auch wegen Verletzung der „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2".

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Eine Polizeistreife in der Schildergasse.

Polizeisprecherin Annemarie Schott: „Zudem hatten wir mehr als 1000 Einsätze, die das Stichwort Corona hatten.“

Doch auch die Polizei hat Corona-Alarm: Bei den rund 4000 Beamten habe es eine „niedrige zweistellige Zahl“, also geschätzt zwei, drei Dutzend Fälle gegeben, wo sofort Maßnahmen ergriffen wurden. Derzeit gebe es einen akuten Coronafall.