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„Gerade sehr extrem“Kölner Erzieherinnen schildern Corona-Herausforderung

Kinder sitzen in einer Kita-Notbetreuung in NRW zusammen am Tisch.

In den Kölner Kitas steigen die Infektionszahlen. Erzieherinnen schildern die aktuelle Lage. Auf dem undatierten Symbolfoto sitzen Kita-Kinder gemeinsam am Tisch. 

EXPRESS.de hat sich bei Kölner Kitas umgehört, wie sie mit der aktuellen Corona-Situation umgehen. Erzieherinnen schildern ihren Pandemie-Alltag.

von Madeline Jäger (mj)Antonia Raabe (ra)

Die Omikron-Variante greift um sich, und auch in den Kölner Kitas zeigen sich mittlerweile die Folgen. In Köln liegt die Inzidenz nach Altersgruppen bei den Kindern bis fünf Jahren aktuell bei 723,38.

EXPRESS.de hat sich bei acht Kitas zur aktuellen Lage informiert. Erzieherinnen schildern ihren aktuellen Pandemie-Alltag mit den Kleinsten. 

Kölner Erzieherin: „Bei jedem zweiten Pool-Test ist jemand positiv“

Corona-Infizierte in den Kitas werden immer mehr, schildern die meisten Einrichtungen gegenüber EXPRESS.de. Bis vor wenigen Monaten seien einige Kitas noch frei von Corona-Infektionen gewesen, in den letzten Wochen häufen sich allerdings die Fälle. 

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In den Kölner Kitas wird getestet, was das Zeug hält. Die sogenannten Lolli-Tests gibt es seit April vergangenen Jahres. Gut 98 Prozent der 700 Kitas nutzen sie laut Stadt Köln. Doch eine Kita-Testpflicht gibt es bisher nicht. 

Die Erzieherin (25) aus einem Kindergarten in Ehrenfeld wäre für eine solche Testpflicht und erklärt zu ihrem Kita-Alltag: „Zweimal in der Woche werden Pool-Testungen per Lolli durchgeführt. Ist der Pool positiv, müssen sich alle erneut einzeln testen lassen. Die, die dem positiven Pool zugehören – in unserer Kita gibt es vier Pools – müssen zu Hause bleiben an dem Tag. Momentan ist es so, dass bei jedem zweiten Pool-Test jemand positiv ist.“

Köln: Erzieherin schildert aktuelle Quarantäne-Regeln

Bei allen werden die Lolli-Tests durchgeführt. Geimpfte Erzieher und Erzieherinnen müssten daran offiziell nicht teilnehmen, machen sie aber als eigene Überprüfung und Absicherung.

Und was passiert dann? Die 25-Jährige klärt auf: „Gibt es fünf positive Fälle bei uns in der Einrichtung gleichzeitig, egal ob Kinder oder Mitarbeitende, müssen alle Nicht-Immunisierten für sieben Tage in Quarantäne. Kinder, die an den regelmäßigen Pool-Testungen teilnehmen, dürfen sich dann nach fünf Tagen freitesten.“ Und Nicht-Immunisierte, sprich alle, die weder genesen noch geimpft sind, machen im Kita-Alltag aktuell zumindest noch die meisten Kinder aus.

Kölner Erzieherin empfindet nicht alle Maßnahmen als sinnvoll

Ist der positive Corona-Test allerdings ein Einzelfall, werden im Kindergarten fünf Tage am Stück jeden Tag Testungen durchgeführt. Deshalb entfällt dann die Quarantäne, schildern Kölner Erzieherinnen aus ihrem Alltag gegenüber EXPRESS.de.

Eine andere Erzieherin aus Köln ist nicht ganz einverstanden mit den angewiesenen Maßnahmen. „Ich stelle mir dann die Frage, ob das so sinnvoll ist, dass bei fünf Positiven von über 100 Leuten, direkt alle in Quarantäne müssen. Da müsste man zum Beispiel schauen, ob die Betroffenen wirklich Symptome haben.“

Kölner Erzieherinnen: Angebot für die Kinder gerade sehr eingeschränkt 

Auch erzählt sie, dass die Anweisungen vom Gesundheitsamt erst sehr spontan kommen: „Zuletzt kam zum Beispiel sonntags die Info per E-Mail, dass nahezu alle Kinder zu Hause bleiben müssen, da sie zu einem Pool gehören, in dem es positive Fälle gab. Die Eltern haben das allerdings erst Montagmorgen vor der Kita erfahren. Das finde ich auch sehr blöd für die Kinder, da ich es schwer finde, ihnen zu erklären, wann und ob sie kommen dürfen.“

Zu den täglichen Testungen kommt hinzu, dass der Kindergartenalltag eingeschränkt ist. „Man kann kaum mehr etwas planen an pädagogischen Angeboten, Ausflüge fallen aus. Gerade ist es sehr extrem.“

Köln: Kita-Schließungen wegen spät übermittelter PCR-Testergebnisse

Aktuell soll es zumindest zeitweise zu Kita-Schließungen kommen, weil PCR-Testergebnisse erst verzögert übermittelt werden, wie die gemeinnützige Einrichtung KölnKitas gGmbH den Eltern am Freitag (21. Januar 2022) mitteilt.

„Wenn die Testergebnisse von dem Pooltest und den Einzeltestungen nicht rechtzeitig (das heißt bis zur Kita-Öffnung) den Eltern oder der Kita vorliegen, darf die jeweilige Gruppe nicht geöffnet werden“, so eine Sprecherin. Die Kinder und Mitarbeiter müssen dann zu Hause bleiben, bis das Testergebnis vorliegt.

Auf EXPRESS.de-Anfrage erklärt die Stadt jedoch, dass „nach derzeitigem Kenntnisstand keine Kita geschlossen ist“, so Stadtsprecher Benedikt Mensing. Es seien momentan 238 Kita-Kinder sowie 78 Mitarbeitende in Kitas infiziert.

Kölner Kita-Eltern von Corona-Lage genervt – oder immer gelassener

Manche Eltern seien über die Corona-Lage genervt, andere würden die Situation mehr und mehr gelassener sehen, erklären die Erzieherinnen im EXPRESS-Gespräch.

Den Mut darf man allerdings laut der 25-jährigen Erzieherin aus Ehrenfeld nicht verlieren: „Man hat sich ein bisschen an die Lage gewöhnt. Man kann nicht viel machen, außer zu sagen, dass es nervt und dass wir da alle durch müssen.“