Brunnen auf dem Neumarkt in KölnWie lange es dauern und was es kosten könnte

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Von 1956 bis 1990 sprudelte auf dem Neumarkt (Westseite) ein Brunnen mit drei bogenförmigen Fontänen. Die alte Anlage ist noch zu erkennen – und könnte bald wiederbelebt werden.

Köln – Ja, es könnte klappen. Der Brunnen auf dem Neumarkt könnte bald wieder sprudeln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (62, parteilos) hatte auf eine entsprechende Anfrage des EXPRESS geantwortet, dass sie die Leiterin der Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger, beauftragt habe, zu ermitteln, ob der Brunnen auf dem Neumarkt wieder in Betrieb gesetzt werden könnte und was es kosten würde (hier mehr lesen).

Kölner Sensation in der Diskussion: Neumarkt-Brunnen inspiziert

Am Freitagvormittag (16. August 2019) riefen Anwohner beim EXPRESS an und erzählten aufgeregt, dass auf dem Neumarkt Arbeiter diverse Klappen im Boden geöffnet hätten. EXPRESS fuhr hin – und traf Rinnenburger und einige ihrer Mitarbeiter an.

Sie hält sich bedeckt, weil es noch zu früh sei und abschließende Ergebnisse noch nicht vorlägen. Aber nach allem, was man mitkriegen konnte, steht bereits jetzt fest, dass der Brunnen neu gebaut werden müsste.

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Die Brunnenkammer wurde nach der Stilllegung des Brunnens vor gut 30 Jahren mit Bauschutt, Erdreich und Bitumen verfüllt, ob und wo noch Leitungen liegen, steht derzeit nicht fest.

Was der Brunnen-Neubau kosten könnte

Zu den Kosten eines Neubaus will Rinenburger nichts sagen. Allerdings gibt es Anhaltspunkte, in welche Richtung es gehen könnte. So hat nur die Sanierung des Brunnens auf dem Ebertplatz 310.000 Euro, der Neubau des Brunnens auf dem Breslauer Platz etwa 410.000 Euro gekostet. Ein Landschaftsarchitekt, den EXPRESS befragte, geht davon aus, dass man für den originalgetreuen Wiederaufbau des Neumarkt-Brunnens mit rund 600.000 Euro rechnen könnte.

Politik befürwortet die Aufwertung des Neumarkts

Die Politik befürwortet die Aufwertung des Neumarkts durch den Brunnen. Die Reaktionen gingen von „gute Idee“ bis „Begeisterung“ (hier mehr lesen). Im Stadtrat ist man sich darüber im Klaren, dass das „nicht zum Nulltarif“ zu haben sei, sondern dass man dafür „Geld in die Hand nehmen“ müsse.

Baubeginn sechs Monate nach Ratsbeschluss

Sollte der Stadtrat den Bau des Brunnens auf dem Neumarkt beschließen, würde es nach Schätzungen der Gebäudewirtschaft etwa ein halbes Jahr dauern, bis mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Und dann nochmal ein halbes Jahr, bis der Brunnen sprudelt.

Problematisch für den Bauablauf sind allerdings Veranstaltungen auf dem Neumarkt, etwa der Weihnachtsmarkt, der Blumenmarkt die Volkssitzung von Alt-Köllen oder Zirkusveranstaltungen. „Falls der Rat den Bau des Brunnens beschließen sollte, erfordert die Koordination mit den Veranstaltungen Fingerspitzengefühl“, lässt sich Rinnenburger entlocken.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker will Plätze aufwerten

Reker will die Aufenthaltsqualität auf Kölns Plätzen erhöhen. Und am Ebertplatz zeigt sich bereits, dass ein sprudelnder Brunnen, begleitet von einem Kultur- und Gastrokonzept, Wunder wirken kann.

Na denn – auch am Neumarkt: Wasser marsch, bitte!