Bahnhof Köln-SüdRadler kriegen „Luxus-Parkhaus“ mit 480 Plätzen

Südbahnhof 1

Am Bahnhof Köln-Süd knubbeln sich die Fahrräder - ein gewohntes Bild.

von Marion Steeger (MS)

Köln – Wer hat sich da nicht schon drüber geärgert: kein Bügel da, um das Rad vorm Bahnhof Köln-Süd sicher anzuschließen. Stattdessen stehen die Bikes dicht an dicht zusammen, kippen um, verkanten sich. Nicht selten ist das geliebte Rad beschädigt, wenn man es wieder abholen will: Speichen kaputt, Schutzblech verzogen, 'ne Acht im Reifen... 

  • Fahrradproblem am Bahnhof Köln-Süd
  • Bikes stehen dicht an dicht
  • Probleme mit beschädigten Rädern

Und genau dort, am Bahnhof Köln-Süd zur Uni hin, tut sich jetzt was. Die Stadt Köln arbeitet in Kooperation mit der Deutschen Bahn an einem Bike&Ride-Projekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Entstehen wird eine sogenannte Doppelstock-Anlage. Die schafft Platz für mehr als 480 Räder.

Bahnhöfe in Köln: Bike-Anlagen kosten 300.000 Euro

Die Kosten für den „Luxus-Parkplatz“ sind heftig: 300.000 Euro schlagen zu Buche! 150.000 Euro davon trägt die Stadt Köln. Doch dabei geht es nicht nur um Köln Süd, sondern auch um die Bahnhöfe Ehrenfeld und Deutz/Messe. Und das bekommen die Kölner Fahrrad-Fans dafür:

  • Jeder Stellplatz hat eine Breite von 50 Zentimetern. Durch die doppelte Belegung kommt die Anlage auf eine Tiefe von 3,70 Metern.
  • Auf beiden Ebenen der überdachten Anlage können die Fahrräder sicher angeschlossen werden. 
  • Die Deutsche Bahn verspricht: Auch wer nicht so viel Kraft hat, soll sein Bike auch in der oberen Etage leicht „einparken“ können. Die Einstellschiene hat ein leicht gleitendes Rollensystem, über das sie herausgezogen und nach unten abgesenkt werden kann.
  • Eine gasdruckfederunterstützte Hebehilfe erleichtert dabei das Herunter- und Hochklappen.
  • Der „Luxus-Parkplatz“ wird montagefertig geliefert und wird mit dem Untergrund verschraubt.

Bahnhof Köln-Süd: „Luxus-Parkhaus“ gegenüber Uni

Damit das Projekt im gegenüber der Uni umgesetzt werden kann, entfallen allerdings dauerhaft sieben Bewohnerparkplätze. Die alte Abstellanlage für Fahrräder wird nach und nach entfernt, um wenigstens noch ein paar Möglichkeiten zu bieten, sein Bike anzuschließen. 

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Und so lief das Projekt im Rahmen der in Köln-Süd an: Ab 3. Mai wurden die ersten 60 Fahrradabstellplätze abgesperrt. Die Räder, die sich zu Beginn der Baumaßnahme am 10. Mai 2021 noch dort befanden, wurden sichergestellt und in ein Lager der AWB beziehungsweise der Ökobau gGmbH transportiert. Dort können sie abgeholt werden.

Nach drei Monaten werden die dann noch übrig gebliebenen Räder zur Wiederverwertung frei gegeben. Wer sein Rad sucht, findet Infozettel vor mit Adresse, Ansprechpartner und Telefon der Ökobau gGmbH.

Bahnhof Köln-Süd: Bauarbeiten dauern bis Sommer

Die überdachte Anlage gegenüber der Uni wird ab 17. Mai abgesperrt. Hier wird ab 25. Mai dann gebaut. Ab 31. Mai werden die drei großen Anlagen mit über 160 Fahrradabstellplätzen abgesperrt. Baubeginn hier: 7. Juni 2021.

Die gute Nachricht: Ab diesem Zeitraum werden bereits 200 bis 240 neue überdachte Doppelstockparker freigegeben. In den Kosten für die Bike&Ride-Anlagen drin: der Abriss der alten Anlagen, Tiefbauarbeiten, Herstellung, Lieferung und Aufstellen der Überdachungen, Fahrradparker im Design der Stadt Köln (pulverbeschichtet statt verzinkt).