Bahnbögen-Streit in EhrenfeldDie ich rief, die Obdachlosen, werd' ich nun nicht los

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Der Kölner Obdachlose Mark sitzt in dem Bahnbogen in Ehrenfeld.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Der Kölner Bahnbögen-Pächter Lutz Figge hatte die Behörden alarmiert, weil Obdachlose in ein Gewölbe in Ehrenfeld eingedrungen waren. Die Männer hatten sich illegal einen Schlafplatz eingerichtet. Figge hat dabei geltendes Recht angewendet, er befürchtete Probleme mit dem Eigentümer, der Deutschen Bahn. Das Ordnungsamt räumte das Schlaflager. Figge beklagt zudem Kosten, die durch die Obdachlosen anfallen. Der Pächter ist aber selbst Schuld. Ein Kommentar.

Kölner Bahnbögen verrotten seit über 15 Jahren

Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Obdachlosen werd' ich nun nicht los.

Seit über 15 Jahren verrotten die Kölner Bahnbögen in Ehrenfeld und am Eigelstein vor sich hin. Mehrfach wurde angekündigt, es würde endlich etwas passieren. Aber nein: Ratten, Drogendealer, Prostituierte haben in den Bögen Unterschlupf gefunden – wer hätte gedacht, dass die Nutzung als Parkplatz wie am Eigelstein sowas wie ein Lichtblick sein könnte?

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Kölner Bahnbögen: Es ist pure Verschwendung

Gerade Ehrenfeld ist ein Nährboden, aus dem Startups und kreative Köpfe sprießen. Die Strecke entlang der Gewölbe eignet sich perfekt für junge Leute aus Kunst und Kultur, viele junge Leute verkehren schon heute dort etwa am Club Bahnhof Ehrenfeld. Dort könnte eine coole Meile entstehen. Es ist pure Verschwendung.

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Alle Hoffnungen, es könne sich doch etwas tun, wurden mit dem Hinweis auf tropfende Decken im Keim ertränkt. Ist klar! Das ruft bei Kölnern nur Kopfschütteln hervor. Wer wirklich da bauen will, findet eine fachgerechte Lösung.

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Dabei waren es so tolle Pläne: Nach der Sanierung Anfang der 2000er Jahre sollten dort Cafés, Restaurants, Clubs, Boutiquen, Proberäume und Werkstätten einziehen.

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Kölner Bahnbögen: Abermals Pläne angekündigt

Wer die Bahnbögen derart vernachlässigt, darf sich über die Auswüchse also nicht wundern. Den Obdachlosen ist es doch egal, wem die Mauern gehören. Sie suchen ein Dach über dem Kopf und müssen jetzt weichen. Nach Recht und Gesetz zwar, aber wer will es ihnen verübeln, dass Sie kurz vorm Winter dachten, Sie hätten den Bogen raus.

Pächter Lutz Figge und die Deutsche Bahn haben abermals Projekte angekündigt. Macht diesem Bahnsinn also bitte wirklich ein Ende ...