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Auf SEK geschossenMildes Urteil! Erftstadt-Rocker (57) wieder auf freiem Fuß

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Der verurteilte Rocker (57) mit seiner Verteidigerin Isabell Schemmel.

Köln/Erftstadt – Mit einem relativ milden Urteil schickte das Landgericht am Freitag einen Rocker des Motorradclubs „MC Gremium Euskirchen“ nach Hause, der auf SEK-Beamte geschossen hatte. Drei Jahre Gefängnis, allerdings wurde der Haftbefehl zunächst aufgehoben. Die Strafe könnte so im offenen Vollzug abgesessen werden. 

Richterin: Viele Schutzengel unterwegs 

Es seien am Tattag im vergangenen November wohl einige Schutzengel am Haus des Angeklagten in Erftstadt unterwegs gewesen, sagte die Vorsitzende Richter Ulrike Grave-Herkenrath. Zum einen sei kein Polizist verletzt worden. Auch sei es Zufall gewesen, dass der Angeklagte nicht erschossen worden sei. 

Nachdem der Gremium-Rocker in eine Auseinandersetzung mit einem konkurrierenden Motorradclub verwickelt war, habe er einen Vergeltungsschlag befürchtet. Dass die Polizei lediglich eine Durchsuchung durchführen wollte, habe er nicht wahrgenommen. Am Tattag habe er an einen Überfall gedacht. 

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Zweiter Schuss gilt als versuchter Totschlag 

In Panik habe er demnach einen Schuss auf seine Haustür abgegeben, als SEK-Beamte diese gerade auframmen wollten. Ein „rechtlich erlaubter Tatbestandsirrtum“, sagte die Richterin, also straffrei. Beim zweiten Schuss habe er allerdings die Beamten gesehen und auch Rufe „Polizei!“ vernehmen müssen. 

Die Staatsanwältin hatte versuchten Mord angenommen, sieben Jahre und acht Monate Gefängnis gefordert. Am Ende blieb es laut Urteil bei versuchtem Totschlag in einem minderschweren Fall, somit nur drei Jahre Haft. 

Erftstädter Schütze war nicht vorbestraft 

Der Angeklagte war bei seiner Festnahme selbst schwer verletzt worden, erlitt Rippenbrüche und eine Nervenschädigung im Bein. In seiner Einlassung hatte der Angeklagte gesagt, die Polizisten hätten doch einfach klingeln können, dann wäre nichts passiert. 

Positiv rechnete die Richterin dem Rocker an, dass er sich von der Rocker-Szene lösen wolle und seinen Mitgliedsbeitrag bei den Gremium-Rockern nicht mehr bezahle. Auch habe er zuvor ein straffreies Leben geführt, obwohl er bei dem Rocker-Club lange Jahre  als Security-Chef  tätig war.