AbschiedDie Geschichte von Sabrina und dem Einhorn auf dem Kölner Nordfriedhof

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Das Einhorn auf dem Nordfriedhof, dahinter die Trauergemeinde

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Sie war schrill, sie war bunt – aber das Schicksal traf sie unbarmherzig. Sie bekam Leukämie. Sabrina Gruber (34) starb vor drei Wochen. Als Familie und Freunde sie nun am Freitag auf dem Nordfriedhof zu Grabe trugen, war es eher ein Fest. Sabrina wollte es so.

Sabrina schrieb über ihre schwere Krankheit

Ihr letztes Posting auf ihrer Facebook-Seite „Always Keep Fighting - My Life My Story“ veröffentlichte die Mutter in Sabrinas Namen. Er lautet: „Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.“

Denn die junge Frau, die vor wenigen Monaten ein unfassbares Erlebnis in einem Kölner Supermarkt hatte, war allen Menschen als fröhlicher, bunter Mensch bekannt. Und so wollte sie auch in Erinnerung bleiben.

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Sabrina war ein Einhorn-Fan und wollte eine bunte Beisetzung.

Eine bunte Trauerhalle und ein Einhorn

Und so kamen die rund 150 Trauergäste hell und farbig gekleidet. Die Trauerhalle: Bunt geschmückt, knallige Farben, bunt war sogar die Urne. Die größte Überraschung organisierte „Don“, der bekannte Kölner Motorradpolizist, der sich im Kampf gegen Krebs engagiert - und so auch Sabrina kennenlernte.

Er hatte den Schimmel „Schakal“ vom Zirkus „Laola" besorgt – er war als Einhorn geschmückt. Denn Sabrina liebt diese Fantasiegeschöpfe über alles.

Bunt, aber auch unfassbar ergreifend

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Viele bunten Ballons stiegen zu Sabrina in den Himmel auf.

Es war bunt– und es war ebenso bewegend. Selbst Pfarrvikar Bernd Michael Fasel kämpfte immer wieder mit seiner Stimme, als er über das Leben von Sabrina berichtete. Und so kullerten auch dicke Tränen, als die Mutter von Krebs-Kind Jana (12) einen Brief verlas und damit endete: „Wir hoffen, dass ihr nun dort oben zusammen seid. Passt bitte gut auf euch gegenseitig auf.“

Polizist suchte ihre Grabstätte aus

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Polizist Don und Sabrina hatten sich durch die Krankheit kennengelernt.

Mit bunten Ballons ausgestattet gingen Sabrinas Familie und Freunde dann zum Grab – angeführt von dem imposanten Schimmel. Auf einer hellen Lichtung fand Sabrina ihre letzte Ruhe. Ein Ort, den „Don“ in Absprache mit der Mutter ausgesucht hatte. Als die Ballons in den Himmel stiegen, waren alle ergriffen. Denn Sabrina hatte bekommen, was sie sich gewünscht hatte: Kölns bunteste Beerdigung.