Düsseldorf – Mit der Begeisterung fürs Bier trinken fing es an. Mittlerweile können die ehemaligen Studenten Benedikt Kremer (22) und Hannes Grimm (23) ein 370 Seiten langes Regelwerk zum „gepflegten Umgang mit dem liebsten Gut der Deutschen“ in Händen halten.
„Das Biergesetzbuch“ (BGB), eine Hommage an alle Biertrinker und ließ die Düsseldorfer ungeplant zu Autoren werden.
- Studenten aus Düsseldorf entwerfen „Biergesetzbuch“ (BGB)
- Wissen über Bier brachte die beiden Männer zusammen
- Erfolg kam zu Weihnachten von alleine
Düsseldorf: Studenten entwerfen „Biergesetzbuch“
Das gemeinsame Studium bei einem Düsseldorfer Großkonzern in Holthausen brachte die beiden zusammen. „Wir waren gemeinsam in der Altstadt unterwegs und haben uns als Gruppe alle neu kennengelernt“, erzählt Hannes. Schnell war klar: Die beiden Männer verbindet nicht nur der gleiche Studiengang, sondern auch die Erfahrung und das Wissen im Umgang mit Bier jeglicher Couleur.
„Wir haben uns im Alltag dann immer wieder ein paar Bier-Witze hin und her geschickt“, so Benedikt. Aus den kurzen Nachrichten wurde eine Sammlung und die Idee zum Buch reifte heran. „Wir haben einfach alles zusammengefügt, worum es halt so geht, wenn man mal ein Bierchen zusammen trinkt“, erzählt der 22-Jährige.
Düsseldorf: Studenten sammeln Bier-Geschichten und fertigen „Biergesetzbuch“ an
Seinen ersten großen Auftritt bekam das Werk dann bei einer privaten Feier unter Kollegen. Die beiden Freunde legten einen ersten Druck aus und wurden von den Reaktionen überrascht. „Das war ein Moment, in dem wir dachten, «Die Leute finden das wirklich gut«“.
Über ein Online-Versandunternehmen können die beiden ihr Buch unkompliziert und ohne finanzielles Risiko veröffentlichen. „Wir haben es erst gar nicht über einen Verlag versucht. Bei dieser Lösung wird immer erst auf Anfrage gedruckt, so müssen wir auch nicht in Vorkasse gehen“, erklärt Benedikt.
Pünktlich zum 11. November 2018 gingen die Düsseldorfer dann mit der ersten Version ihres „BGB“ auf den Online-Markt. „Kurz darauf setzte das Weihnachtsgeschäft ein und wir haben festgestellt, dass wir ohne viel dafür getan zu haben Bücher verkauft haben“, sagt Hannes.
Und so teilen sie ihr Wissen über Bierbauchträger, die laut Paragraph 64 aus dem BGB als „Meister der Gesellschaft zu bezeichnen sind“ und über Kampftrinker, die laut Paragraph 63 als „Elite der Gesellschaft“ gelten.
Düsseldorfer Bier-Freunde haben 20.000 Follower bei Instagram
Als ihr Studium im Februar endet, kommt dann die endgültige Entscheidung: „Wir sind soweit gekommen, warum jetzt aufgeben? Lass mal lieber Abenteuer machen, statt nur im Büro zu sitzen“, so Benedikt. Für ein halbes Jahr reisen die Freunde quer durch Europa und überarbeiten ihr Werk noch einmal. Auf ihrer Reise stellen sie fest: Fernab der Heimat muss es nicht immer Düsseldorfer Altbier sein, es reicht „gut gekühlt und frisch gezapft“.
Auch in den sozialen Netzwerken zeigen sie Präsenz. Mittlerweile folgen ihnen bei Instagram 20.000 Bier-Begeisterte in froher Erwartung auf neuen kreativen Input. Der scheint den Düsseldorfern vorerst nicht auszugehen. „An Ideen mangelt es uns nun wirklich nicht. Wir beobachten gerne gesellschaftliche Verhaltensweisen und arbeiten auch schon an zwei neuen Büchern“, so Hannes. (sj/lg)
