Atemschutzmasken restlos ausverkauftDüsseldorfer Apotheker warnt vor Corona-Wahnsinn

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Der Düsseldorfer Apotheker Alexis Jeremias muss derzeit jede Menge Kunden beruhigen

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Hamsterkäufe, Selbstverbarrikadierungen, Hysterie: Die Corona-Panik hat in Deutschland Einzug gehalten.

Neben Ärzten und Krankenschwestern sind auch Apotheker die Leidtragenden. Was Alexis Jeremias derzeit in seiner Oberkasseler Lueg-Apotheke erlebt, spottet jeder Beschreibung. Mit seinem Team versucht der Düsseldorfer Apotheker momentan in erster Linie, die Kunden zu beruhigen.

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Düsseldorf: Masken kosten 20 Euro auf dem Schwarzmarkt

Desinfektionsmittel sind längst aus. Die Atemschutzmasken sowieso. „Die haben wir bei uns für 5 Euro das Stück angeboten“, sagt Alexis Jeremias. Die Kunden rissen sie ihm nahezu aus der Hand.

„Mittlerweile werden die Atemschutzmasken für 20 Euro auf dem Schwarzmarkt verkauft. Das ist doch alles totaler Irrsinn“, sagt der Apotheker. „Vor allem, weil die Masken gar nicht zum Schutz vor dem Corona-Virus taugen.  Sie machen nur Sinn, wenn Erkrankte sie tragen, damit sie nicht weitere Menschen anstecken.“

Düsseldorfer Apotheker über Coronavirus: „Die Hysterie ist erschreckend“

Das und viel mehr versucht Alexis Jeremias zur Zeit von morgens bis abends den Menschen zu erklären, die wegen der geringsten Erkältungserscheinungen panisch seine Apotheke auf der Luegallee stürmen. Alexis Jeremias: „Es ist erschreckend zu sehen, dass einige dabei vor lauter Panik ihr gutes Benehmen über Bord werfen und hysterisch werden.“

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Düsseldorfer Busfahrer bat ängstlich um Hilfe

Andere haben einfach nur Angst: „Es kam tatsächlich ein Busfahrer in die Apotheke und fragte mich aufgelöst, wie er denn nun seine Arbeit machen könne, ohne sich das Corona-Virus einzufangen.“

Von Jeremias gab es den gleichen Tipp wie für alle anderen: „Üben sie die Arbeit am Lenkrad aus, wie sonst eben auch. Außerdem gilt dasselbe, wie ohnehin zur Grippezeit, um sich vor dem Virus zu schützen: „Versuchen Sie, einen Meter Mindestabstand zu anderen Leuten einzuhalten, auch wenn das in einer Großstadt wie Düsseldorf nicht einfach ist. Noch viel wichtiger: Oft die Hände waschen, wenn möglich mit Alkohol desinfizieren.“

Düsseldorfer Apotheker zu Coronavirus-Panik: „Ruhe und Menschlichkeit bewahren“

In erster Linie sollte man aber nun aufeinander aufpassen, anstatt in Panik zu verfallen. „Wenn man niesen muss, bitte in die Armbeuge. Und wenn man Atemnot verspürt, bitte das Gesundheitsamt verständigen. So kann man separiert und untersucht werden. Damit man so die Infektionskette unterbrechen kann.

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Darauf zu achten, gegebenenfalls keine anderen Menschen anzustecken, ist oberste Bürgerpflicht“, sagt der Apotheker. Nur bitte, bewahren Sie in erster Linie ihre Ruhe und ihre Menschlichkeit.“