Bonn – Die Bundesregierung will eine EU-Behörde nach Bonn holen - genauer gesagt eine zusätzliche Niederlassung des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen. Grund dafür ist der Brexit. Denn die EU-Wetter-Behörde hat ihren Hauptsitz in Großbritannien.

Das sogenannte EZMW kümmert sich um Wettervorhersagen und Klimaforschung, In der neuen Niederlassung sollen unter anderem Aufgaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms "Copernicus" ausgeführt werden. 

EU-Behörde bald in Bonn? OB Sridharan ist optimistisch

Oberbürgermeister Ashok Sridharan rechnet der Bundesstadt mit Exzellenz-Uni und internationalen Organisationen gute Chancen aus: „Bonns Vorzüge als Standort international ausgerichteter Organisationen und Unternehmen hat sich in der Vergangenheit vielfach gezeigt. Allein die kontinuierlich wachsende Zahl der UN-Einrichtungen ist dafür sichtbarer Beleg.“

Bundesminister Andreas Scheuer und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet unterstützen die Bewerbung. „Die Bundesstadt Bonn bietet mit ihrem einzigartigen Profil für internationale Zusammenarbeit sowie als Kompetenzstandort für nachhaltige Entwicklung und Wissenschaft dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ein exzellentes, passgenaues Arbeitsumfeld", sagte Laschet. 

EU-Behörde bald in Bonn? Bund plant Neubau in Godesberg

Und es werden schon Standort-Pläne geschmiedet: Die Bundesregierung will in einen Neubau des EZMW für 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bonn investieren. Das Gebäude soll in Bad Godesberg-Nord nahe dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit entstehen.

Eine Entscheidung über den künftigen Sitz der Organisation will der EZMW-Rat voraussichtlich im Dezember 2020 treffen. Wenn Bonn den Zuschlag bekommt, könnten die ersten Beschäftigten schon im ersten Halbjahr 2021 nach Bonn ziehen. Der gesamte Umzug sollte dann 2023 abgeschlossen sein. (lmc)