Toter (45) im Rhein-Sieg-KreisDuo aus Flüchtlingsheim wegen Mordverdacht in U-Haft

Bluttat Lohmar Dammweg

Der Wagen der Spurensicherung steht am Tatort. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Lohmar/Siegburg/Sankt Augustin – Eine Bluttat wirft viele Fragen auf: Mittwochmorgen (15. Juli) traf die Polizei in Siegburg zwei offenbar angetrunkene Männer (beide 28) an – einer von ihnen war im Oberkörperbereich verletzt. Wenig später wurde eine Leiche entdeckt...

Am Donnerstag erließ der Haftrichter gegen die zwei Flüchtlinge aus Nordafrika Haftbefehl – wegen gemeinschaftlichen Mordes. 

Den Hinweise auf die Verdächtigen, die Mittwoch in Richtung Aulgasse unterwegs waren, hatte ein Passant gegeben. Er wählte gegen 6.40 Uhr den Notruf. Die Einsatzkräfte trafen vor Ort jedoch nur noch den Verletzten an, sein Begleiter war weg. Der Mann wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. 

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Bluttat in Lohmar: Polizei ermittelt in Sankt Augustin

Der 28-Jährige wohnte in der zentralen Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin. Als die Polizei im Umfeld ermittelte, kam sie auch seinem verschwundenen Begleiter auf die Spur. 

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„Im Anschluss suchten Fahndungsteams schließlich die Wohnanschrift eines Mannes in Lohmar auf, der nach Zeugenaussagen Kontakt zu dem Verletzten gehabt haben soll“, so ein Polizeisprecher.

In dessen Wohnung fanden die Einsatzkräfte den 45-Jährigen schließlich leblos auf – ein alarmierter Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Bei dem Opfer, das in einem Häuserkomplex wohnte, in dem sowohl Flüchtlinge als auch Obdachlose untergebracht sind, handelte es sich ebenfalls um einen Nordafrikaner. Er soll erstochen worden sein. 

Bluttat in Lohmar: Zwei Männer (28) wegen Mordverdachts in U-Haft

Aufgrund der Gesamtumstände nahm eine Mordkommission unter Leitung von Michael Brück in enger Abstimmung mit Oberstaatsanwältin Claudia Heitmann die Ermittlungen vor Ort auf.

Schließlich wurde der verletzte Mann aus der Flüchtlingsunterkunft vorläufig festgenommen. Ebenso sein Begleiter. Jetzt sitzen beide in U-Haft.

Das Motiv ist noch unklar. Sowohl Tatverdächtige als auch Opfer sind beziehungsweise waren wegen Drogendelikten polizeibekannt. Möglicherweise ist ein Streit zwischen ihnen eskaliert. (iri)