Auf Bonner SchulgeländeIgel-Quäler verletzten „Ratz“, ertränken „Dicken Harry“

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Igel „Ratz“ hat hat ein gebrochenes Bein, sollte offenbar verbrannt werden.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Gerade erst hatte die Igelhilfe Bonn/Rhein-Sieg den kranken „Ratz“ mit Medikamenten wieder aufgepäppelt und an seinem Fundort wieder ausgewildert. Doch nach ein paar Tagen landete er wieder als Patient bei den Tierschützern. 

Der kleine Igel wurde offenbar unfassbar gequält: Mit gebrochenem Bein lag er in einer Mülltonne auf dem Gelände des Kardinal-Frings-Gymnasiums. Eine angebrannte Flasche direkt daneben. Sollte „Ratz“ verbrannt werden?

Igel-Quäler schlugen schon mehrfach zu

Nicht der erste schlimme Vorfall am Schulgelände in Beuel. In der letzten Woche traf es den „Dicken Harry“. Der Igel wurde im Teich des Gymnasiums ertränkt. Geschockt ist die Igelhilfe über den aktuellen Fall: ein blutiges Igelbaby, dem die Stacheln rausgerissen wurden. Die Igel-Retter versuchten, dem kleinen Patienten zu helfen. Vergeblich.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Eine Anwohnerin hat einen Verdacht: „Es treffen sich momentan dort immer junge Männer. Da wird auch gedealt. Ich befürchte, dass diese Leute es auf die Igel abgesehen haben.“

Wachfirma gegen Igel-Quäler

Polizei und Schulleitung seien über die Vorfälle informiert, so die Igelhilfe. Das Kölner Erzbistum ist Träger des Gymnasiums, hat am 31. Juli sofort mit den Tierschützern Kontakt aufgenommen, als es von den gequälten und getöteten Igeln erfuhr: „Das Schicksal der Igel macht uns sehr betroffen und traurig. Wir sind im Bereich Tierschutz überaus sensibel und sind gerne bereit, entsprechende Initiativen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen.“

Das Erzbistum habe erste Schritte unternommen. Außerhalb des Schulbetriebs soll es eine Überwachung des Schulgeländes geben, „zum Teil per Video, aber auch durch Kontrollgänge einer Wachfirma“.

Außerdem plane man, Anzeige zu stellen, so Sprecherin Christina Weyand.