+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

Nach Corona-Demo und RausschmissSportler-Paar schießt gegen Baskets Bonn

Neuer Inhalt (1)

Basketball-Bundesligist Bonn hat den Vertrag mit seinem Profi Joshiko Saibou fristlos gekündigt. Der Nationalspieler hatte am Samstag in Berlin an einer Anti-Corona-Demonstration teilgenommen.

von Anton Kostudis (kos)

Köln/Bonn – Am Samstag hatten in Berlin 20.000 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen in Deutschland protestiert. Mittendrin: Die deutsche Top-Weitspringerin Alexandra Wester (26) aus Köln und ihr Freund Joshiko Saibou (30). Für den Profi-Basketballer hatte sein Auftritt bei der umstrittenen Demonstration berufliche Konsequenzen.

Denn sein Klub setzte ihn vor die Tür! Wie Bundesligist Baskets Bonn mitteilte, sei dem Point Guard und Nationalspieler fristlos gekündigt worden. Der Verein begründete den Schritt mit „Verstößen gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler“.

Nach Corona-Demo: Baskets Bonn kündigen Joshiko Saibou

Baskets-Geschäftsführer Wolfgang Wiedlich (64) erklärte: „Die Vereine der BBL arbeiten gerade akribisch an Hygienekonzepten für die Zuschauer in der nächsten Saison und an speziellen Arbeitsschutzrichtlinien für die Aktiven. Deshalb können wir ein permanentes Infektionsrisiko, wie es der Spieler Saibou darstellt, weder gegenüber seinen Arbeitskollegen in unserem Team noch gegenüber anderen BBL-Teams im Wettkampf verantworten.“

Alles zum Thema Corona

Weiter heißt es vonseiten des Vereins: „Joshiko Saibou hatte wiederholt auf Social-Media-Kanälen seine Haltung zur Pandemie oder zum Virus an sich geäußert und am vergangenen Wochenende bei einer Großdemonstration auch praktiziert, indem er vorsätzlich gegen die bekannten Schutzregeln verstieß.“ Zuvor hatte Wiedlich bereits sein Unverständnis über Saibous Verhalten geäußert: „Kein Klub der Welt kann so etwas gebrauchen, aber es ist von der Meinungsfreiheit gedeckt“, sagte er.

Alexandra Wester und Joshiko Saibou kritisieren Baskets Bonn

Die Reaktion des Sportler-Paares ließ nicht lange auf sich warten. Über ihre Instagram-Accounts wandten sich der Basketballer und seine Freundin an die Öffentlichkeit und kritisierten das Vorgehen des Basketball-Bundesligisten scharf. 

Beide bezeichneten das Hinterfragen polarisierender Meinungen als legitim, betitelten die fristlose Kündigung aber als „Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit.“ Saibou erklärte, ihm liege „nichts ferner, als meine Mitmenschen in Gefahr zu bringen.“

Joshiko Saibou: „Wie hoch hängt die Meinungsfreiheit wirklich“

Der Basketball-Nationalspieler und seine Freundin verstehen den Vorfall als symptomatisch für eine fehlende Meinungsfreiheit. Weitspringerin Wester arbeitete in ihrem eigenen Instagram-Video auf, dass „Vereine ihre Sportler wie Puppen behandeln können. Das tut mir wirklich im Herzen weh, weil jetzt Joshiko darunter leiden muss.“

Während Saibou seine Entlassung als „haltlos“ betitelt, geht Wester noch weiter, sagt, das Vorgehen habe „absolut keine Grundlage“, sei gar „heuchlerisch“. Der Basketballer fragt seine Fans am Ende seines Statements bedeutungsschwer: „Wie hoch hängt die Meinungsfreiheit wirklich?“

Joshiko Saibou und Alexandra Wester fielen mit Verschwörungstheorien auf

Dabei war die Teilnahme an der Demonstration für den Bonner Basketball-Bundesligaklub möglicherweise nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Das Sportlerpaar hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach mit zweifelhaften Aussagen für Wirbel gesorgt. In einem Instagram-Video hatte Wester schon im Mai unter anderem beklagt, durch die Corona-Vorschriften ihrer Freiheit beraubt zu werden.

Weiterhin behauptete sie in einem weiteren Beitrag, die Menschheit werde von der „Horrordroge“ Adrenochrom kontrolliert. Verschwörungstheoretiker behaupten, das Verjüngungsserum werde von in Höhlen eingesperrten Kindern abgezapft. Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte sich daraufhin von seiner Sportlerin distanziert.

Ingo Weiss (46), der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, hatte zuvor über jüngste Äußerungen Saibous gesagt: „Josh ist unser Nationalspieler und das soll er auch bleiben. Josh hat seine private Meinung gesagt, die natürlich nicht die Meinung des Verbandes ist.“ Weiss habe mit Saibou telefoniert und erklärte über die Aussagen des Bonner Profis: „Ob das nun in Form und Art das Richtige war, darüber kann man sicher streiten. Das habe ich ihm auch gesagt.“ Am Mittwoch kündigte der DBB-Boss dann an, es werde „definitiv ein klärendes Gespräch geben müssen“.

DLV will Kölner Weitspringerin Alexandra Wester anhören

EXPRESS hat auch Westers Verein, den ASV Köln, um eine Stellungnahme gebeten.  Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will gegen die Weitspringerin erst einmal nicht vorgehen. „Unsere Sportler können jederzeit an Demonstrationen teilnehmen, denn das ist ihr Grundrecht“, sagte Cheftrainerin Anett Stein. Allerdings erwarte der DLV, dass sie sich wie alle Teilnehmer an die Regeln halte.

Wirbel um deutschen Basketball-Superstar: Dennis Schröder verlässt NBA-Quarantäne – aus gutem Grund.

„Wir reden derzeit noch nicht über Konsequenzen, sondern werden zunächst mit ihr darüber sprechen, um ihren Auftritt bei der Demonstration besser einordnen zu können“, erklärte Stein. „Wir möchten verstehen, wie sie selbst diesen Vorgang bewertet.“

Der DLV wisse nicht, ob sich Wester an die Anordnungen gehalten habe, „falls nein, wäre dies von unserer Seite aus nicht zu akzeptieren.“ (kos, bl)