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Ukraine-KriegWährend Klitschko die Welt anfleht: Ex-Rivale befeuert Putin-Propaganda

Vitali Klitschko (r), Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Box-Profi, und sein Bruder Wladimir Klitschko, ebenfalls ehemaliger Box-Profi, schauen auf ein Smartphone im Rathaus in Kiew.

Wladimir (l.) und Vitali Klitschko am 27. Februar 2022 im Rathaus von Kiew. Die beiden früheren Boxer kämpfen nach der russischen Invasion erbittert für die Ukraine.

Nach dem Angriff von Russland auf die Ukraine sind auch zwischen ehemaligen Box-Weltmeistern die Fronten verhärtet. Auf der einen Seite: die Klitschko-Brüder. Auf der anderen: Ex-Weltmeister Nikolai Walujew.

Im Box-Ring traf keiner der Klitschko-Brüder je auf den russischen Koloss Nikolai Walujew (48), der Streit ums Geld verhinderte einst den angestrebten Kampf der Giganten. Nach der russischen Invasion in der Ukraine stehen die früheren Titelträger jetzt erstmals im direkten Konflikt – und es geht um viel, viel mehr als um Weltmeister-Gürtel.

Während Wladimir (45) und Vitali (50) bis zuletzt für die Ukraine kämpfen und im äußersten Fall sogar zur Waffe greifen wollen, ist Walujew in der russischen Kriegstreiberei ein Mittäter: Seit zehn Jahren ist der 2,13-Meter-Riese in Wladimir Putins Partei „Einiges Russland“ Parlaments-Abgeordneter – und liegt mit seinem Präsidenten auf einer Wellenlänge.

Bei Instagram verbreitete der Ex-Champion (53 Kämpfe, 50 Siege) in den vergangenen Tagen die abstruse Propaganda, mit der sein Präsident die militärischen Attacken auf das Nachbarland begründet hatte. Am Sonntag (27. Februar 2022) bezichtigte er dann sogar Vitali Klitschko der Lüge, beklagte Fake-News gegenüber Russland und gab der Ukraine die Schuld an getöteten Zivilisten im Land.

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Krieg in der Ukraine: Nikolai Walujew voll auf Putin-Kurs

Als Russland am Donnerstag (24. Februar) für die Eskalation in der Ukraine sorgte und mit Luftschlägen und dem Vorrücken der Truppen die Invasion begann, rechtfertigte Walujew das Vorrücken an der Front mit der in Russland schon länger verbreiteten Mär des „Völkermords im Donbass“. Seine Ankündigung: „Die Anführer und Teilnehmer werden ihre Strafe erhalten.“

Die Verantwortung für die Eskalation schob er wie sein Präsident der ukrainischen Regierung zu. Russland habe lediglich vor, die „gemäßigte Bevölkerung in der Ukraine von den Nationalisten und Faschisten zu trennen“, wiederholte Walujew eine weitere der vielen Putin-Fantasien.

Wladimir Klitschko appelliert wegen Ukraine-Beschuss an die Welt

Und während Walujew die aktuelle Situation regelrecht verharmlost, von einem „chirurgischen Eingriff“ spricht und von Frieden, der erzwungen werden müsse, bangen die Klitschko-Brüder weiter um die Zukunft ihrer Heimat. Am Samstag (26. Februar) wandte sich Wladimir ein weiteres Mal mit einer verzweifelten Botschaft ans Ausland.

Sehen Sie hier die Ansprache von Wladimir Klitschko im Video:

„Ich appelliere an die ganze Welt: Stoppt diesen Krieg, den Russland gestartet hat. Heute sind Zivilisten mit Raketen beschossen worden, Zivilisten werden bei Spezial-Operationen getötet und es passiert im Herzen von Europa“, sagte der frühere Box-Weltmeister in einem gut einminütigen englischsprachigen Video-Statement bei Instagram.

Klitschko flehte die Welt regelrecht um sofortige Hilfe an: „Es gibt keine Zeit zu verlieren, denn es wird in eine humanitäre Katastrophe münden. Ihr müsst jetzt handeln, um die russische Aggression mit allem, was ihr habt, zu stoppen. In einer Stunde oder morgen ist es zu spät. Fangt an, jetzt! Wartet nicht, stoppt diesen Krieg!“ (bc)