Tour de FranceAlle Fahrer negativ – aber Rad-Legende muss Rundfahrt sofort verlassen

Fahrer-Tour de France

Keiner der noch 166 Fahrer der Tour de France wurden am 7. September positiv auf Corona gestestet.

Saint-Martin-de-Ré – Die Befürchtungen waren groß, doch am Ende durften die 166 Fahrer bei der Tour de France durchatmen. Keiner wurde bei 841 PCR-Tests positiv auf das Coronavirus getestet. Lediglich vier Mitglieder aus dem Betreuerstab waren auffällig. Sie verließen direkt den Tour-Tross. Es waren die ersten Tests seit dem Start der Tour am 29. August in Nizza.

So konnten die 22 Teams mit voller Mannstärke nach dem freien Montag am Dienstag auf die zehnte Etappe der Frankreich-Rundfahrt von Le Chateau-d'Oleron nach Saint-Martin-de-Re über 168,5 Kilometer gehen.

Ein wichtiger Mann der berühmten Schleife fehlte allerdings. Ausgerechnet Tourchef Christian Prudhomme (59), der sich für strikte Corona-Regeln im Rennen eingesetzt hat, ist selbst positiv auf das Virus getestet worden!

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Christian Prudhomme wird Tour de France verlassen

Seine knallrote Limousine mit der Nummer eins fuhr somit ohne den Franzosen auf der Etappe voraus. „Ich werde die Tour für acht Tage verlassen. Ich werde mich wie jeder französische Angestellte in so einem Fall verhalten“, sagte Prudhomme, der durch François Lemarchand (59) ersetzt wird.

Tour: Prudhomme steht vor seinem roten Auto

Christian Prudhomme, Renndirektor der Tour de France, steht am 31. August vor seinem roten Auto.

Er betonte, dass er keinen Kontakt zu den Fahrern gehabt und auch nicht der sogenannten Blase angehört habe. „Die Fahrer leben wie Mönch-Soldaten, das ist bei mir nicht der Fall.“ Aufgrund seiner Funktion habe er viele Gäste und Verantwortliche getroffen, erklärte Prudhomme.

Premierminister Jean Castex saß bei Christian Prudhomme im Auto

Pikant ist dabei, dass erst am Samstag der französische Premierminister Jean Castex (55) auf einer Pyrenäen-Etappe im Auto von Prudhomme Platz genommen hatte. Der Minister werde sich umgehend testen lassen, hieß es nach dem Befund von Prudhomme aus dem Élysée-Palast.

Die Teams absolvierten die Rundfahrt bislang in einer sogenannten Blase. Es gelten strikte Regeln wie das Tragen von Masken beim Einschreiben, im Bus, im Hotel und bei der Siegerehrung. Dazu wurden die Athleten jeden Tag medizinisch überwacht und auf Symptome untersucht. Nur im Rennen gab es keine Einschränkungen.

Die Etappe gewann Sam Bennet (Deceuninck Quick-Step) vor Caleb Ewan (Lotto-Soudal) und Peter Sagen (Bora-Hansgrohe). Der Hürther André Greipel (Israel Start-Up Nation) wurde sechster.