Bei den French Open in Paris schießt Paula Badosa fast die Schiedsrichterin ab. Nur mit Glück kommt sie um eine Disqualifikation herum.
„Das ist jetzt nix von ihr!“Tennis-Star pfeffert Ball Richtung Schiri – gleichgültige Reaktion überrascht

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Paula Badosa war im Spiel gegen Daria Kasatkina gefrustet – ein unmotivierter Schlag wäre fast ins Auge gegangen.
Das hätte auch ins Auge gehen können! Die spanische Tennis-Spielerin Paula Badosa (27) ist bei den French Open knapp um eine Disqualifikation herumgekommen. „Da hat sie ein bisschen Glück“, sagte Eurosport-Expertin Barbara Rittner (52) während der Übertragung am Samstag (31. Mai 2025).
Was war passiert? Beim Drittrunden-Spiel zwischen Badosa und Daria Kasatkina (28) verbaselte die Neu-Australierin einen Aufschlag komplett. Kasatkina, die erst vor wenigen Monaten vom russischen in den australischen Verband gewechselt war, traf den Ball bei einem Kick-Aufschlag überhaupt nicht richtig, sodass die gelbe Filzkugel weit ins Aus segelte.
Eurosport-Kommentator schimpft über Badosa
Badosa schlug den Ball, in solchen Situationen nicht unüblich, trotzdem zurück. Allerdings ging sie dabei so lässig und unpräzise vor, dass auch ihr der Ball abrutschte – und direkt auf Stuhl-Schiedsrichterin Aurélie Tourte zuflog!
Die Französin hatte Glück, wurde nicht direkt getroffen. Stattdessen prallte der Ball für alle im Stadion laut hörbar knapp unter ihr gegen den Schiri-Stuhl. Einen Raunen ging durchs Publikum.
Badosa hob kurz entschuldigend den Schläger, schien ansonsten aber nicht sonderlich tangiert von der Szene. Sie würdigte Tourte keines Blickes. „Körpersprache zeigt nur leider keine Reue“, meinte ein Tennis-Fan bei TikTok. „Naja, die Entschuldigung war auch mehr oder weniger ‚mir egal‘-Modus. Die war heute so schlecht drauf, aber kurz zu ihr hingehen oder sie wenigstens anschauen und sorry sagen, sollte schon drin sein“, kommentierte ein anderer.
Dabei hätte Badosa der Fauxpas mit etwas Pech durchaus das Match kosten können. Hätte sie die Schiedsrichterin direkt getroffen, hätte das eine Disqualifikation nach sich ziehen können, eigentlich sogar müssen.
„Das ist natürlich jetzt nix von Badosa!“, schimpfte der Eurosport-Kommentator Markus Theil. „Da muss sie aufpassen“, mahnte die ehemalige deutsche Fed-Cup-Chefin Rittner. Ein Tiktok-Video der Szene seht ihr hier:
Schiedsrichterin Tourte nahm den Fast-Abschuss gelassen, konnte sogar darüber lächeln. In der Vergangenheit gingen allerdings ähnliche Szenen auch schon mal deutlich weniger glimpflich ab.
Der Kanadier Denis Shapovalov (26) erwischte einst beim Davis Cup mit einem Frust-Schlag nach einem verlorenen Punkt den Stuhl-Schiedsrichter mit voller Wucht im Gesicht. Arnaud Gabas wurde damals schwer am Auge verletzt, musste sogar operiert werden. Shapovalov wurde in dem Match mit sofortiger Wirkung disqualifiziert.
Die Profis sind angehalten, auf die Sicherheit der Ballkinder, Offiziellen und Fans zu achten und ihre Emotionen im Griff zu haben. Bei aus Frust geworfenen Schlägern oder außerhalb von Ballwechseln geschlagenen Bällen, die jemanden treffen, sieht das Regelwerk eine Disqualifikation vor. Ein verunglückter Schlag aus dem Spiel heraus, der einen Menschen trifft, wird hingegen nicht geahndet.
Für Badosa ist das Turnier auch unabhängig von dem Schreckmoment vorbei. Die Weltranglisten-Zehnte verlor das Match am Ende relativ deutlich mit 1:6, 5:7.