Sturz-Drama auf der StreifNorweger Röa schwer verletzt: Abtransport mit dem Rettungshubschrauber

Ski Alpin: Henrik Röa (Norwegen) brach sich in Kitzbühel das Wadenbein.

Henrik Roa aus Norwegen wird nach einem Sturz auf der Streif in Kitzbühel am 20. Januar 2023 mit dem Hubschrauber abtransportiert.

Sie rasen wieder die gefährlichste Abfahrt der Welt hinunter. An diesem Wochenende steigen wieder die legendären Rennen auf der Streif in Kitzbühel.

Thomas Dreßen und Vincent Kriechmayr strahlten, Aleksander Aamodt Kilde atmete erst mal tief durch. Die legendäre Streif in Kitzbühel hat bei der ersten von zwei Abfahrten an diesem Wochenende direkt wieder ein Ski-Spektakel geliefert.

Der von vielen Verletzungen und Operationen geplagte Dreßen verpasste am Freitag (20. Januar 2023) nur um 0,13 Sekunden die Top Ten und fuhr als bester Deutscher auf Platz 13. Er weckte damit Hoffnungen für das zweite Hahnenkamm-Rennen am Samstag (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport).

Ski Alpin in Kitzbühel: Henrik Röa bricht sich das Wadenbein

Der Österreicher Kriechmayr raste vor dem überraschend starken Südtiroler Florian Schieder und dem Schweizer Niels Hintermann zum Heimsieg. Die Topstars Kilde und Marco Odermatt konnten froh sein, nicht gestürzt zu sein und das Ziel erreicht zu haben. Auf die Abfahrt am Samstag wird der Schweizer Odermatt aber verzichten.

Alles zum Thema Ski Alpin

Bei seiner spektakulären Rettungsaktion an der Ausfahrt des Steilhangs erlitt der Gesamtweltcupsieger nach Angaben seines Verbandes „einen Schlag im linken Knie“. „Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter“, sagte Odermatt, der auch in diesem Winter der dominierende Läufer im Weltcup ist. Der Schweizer Verband Swiss Ski kündigte „weitere Untersuchungen“ des Knies an.

Ernsthafte Folgen hatte das Rennen für den Norweger Henrik Röa. Der 27-Jährige war wenige Meter vor dem Ziel schwer gestürzt und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Er erlitt nach Angaben des norwegischen Skiverbandes einen Wadenbeinbruch.

Schmerz und Unglück hier, Freude derweil bei anderen. „Wenn ich Spaß habe, dann flutscht es einfach“, sagte Dreßen. Und genau darum geht es dem Streif-Sieger von 2018 aktuell: Den Spaß am Skifahren und sein Gefühl wiederzufinden. Ein Gefühl, das so im deutschen Speed-Team sonst keiner zu haben scheint. Dreßen ist – gemessen an seiner Leidensgeschichte – auf einem sehr guten Weg.

Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Beim Saisonauftakt in Lake Louise Ende November hatte er sein erstes Weltcup-Rennen nach mehr als zweieinhalb Jahren bestritten und mit Rang acht auf Anhieb die nationale WM-Norm erfüllt. Nach einer weiteren Zwangspause wegen einer Muskelverletzung tastet er sich nun Schritt für Schritt wieder an die Weltspitze heran. Sich auf den Bildern der bisherigen Champions im Starthaus zu erblicken, habe ihm vor der Fahrt über die berühmteste Piste der Welt geholfen, erklärte Dreßen. „Du brauchst eigentlich nicht nervös zu sein. Freu’ dich drauf“, habe sich der 29-Jährige vom SC Mittenwald gesagt. Es wirkte. Eine „sehr starke Vorstellung“ sei das gewesen, sagte sein Teamkollege Josef Ferstl. Für diesen hatte es nur zu Platz 49 gereicht.

Auch Romed Baumann als 32. und Dominik Schwaiger als 55. mussten weitere Enttäuschungen hinnehmen. Der zuletzt kriselnde WM-Zweite Andreas Sander durfte Rang 15 als kleinen Erfolg werten. (dpa)