Innsbruck – Man sieht ihr die Freude an. Kira Grünberg (24) hat ein breites Lachen im Gesicht, als sie mit ihrem Physiotherapeuten die ersten Schritte wagt.

Dank eines Exoskeletts werden endlich wieder die Beine der Stabhochspringerin aus Österreich bewegt (hier mehr zum Stabhochsprung-Drama um Kira Grünberg lesen). Den emotionalen Moment teilt sie nun auf ihrer Facebook-Seite.

Dazu schreibt sie: „Was für ein geiles Gefühl! Dank Indego konnte ich heute wieder ein paar Schritte machen.“

Hartes Training

Seit einigen Wochen übt Kira mit dem Exoskelett, einer medizinischen Maschine, die über Servomotoren angetrieben wird. Der Erfolg ist fantastisch. Aus eigener Kraft kann sie ihre Muskulatur nicht bewegen, aber die Maschine lässt sie gehen.

Kira Grünbergs Unfall hatte vor zwei Jahren die Sportwelt erschüttert. Doch ihr Umgang mit der Querschnittslähmung nach einem Stabhochsprung-Sturz ist vom ersten Tag an gefeiert worden (so geht die Sportlerin mit der Lähmung um).

Als sie aus vier Meter Höhe kopfüber in den Einstichkasten stürzte, brach sie sich den fünften Halswirbel. Zunächst stand ihr Leben auf dem Spiel. Dann war klar, dass sie überleben würde, aber vom Hals abwärts gelähmt sein wird. Doch sie kämpfte sich zurück, lernte eine neue Atemtechnik für Querschnittsgelähmte und konnte sogar ihre Arme wieder bewegen.

Ihre Worte machen seitdem vielen Menschen Mut: „Ich lebe einfach so weiter wie früher, bloß dass ich jetzt halt ein bisschen an das Bett gebunden bin und an den Rollstuhl, aber sonst hat sich irgendwie nichts verändert. Es ist genauso ein schönes Leben. Man freut sich über kleinere Dinge, über die man sich früher nie freuen hätte können.“

Jetzt freut sie sich über ein paar geführte Schritte. Und daraus soll bald mehr werden. Wer Kira kennt, der weiß, dass sie weiter kämpfen wird.

(Ubo)