Die schlimmsten Olympia-SchmerzenFinne klagt über eingefrorenen Penis bei letztem Rennen

Remi Lindholm (Finnland) überquert die Ziellinie.

Remi Lindholm (Finnland, hier am 11. Februar 2022) war beim olympischen Langlauf der Penis eingefroren.

Es war eine der härtesten Entscheidungen der Olympischen Winterspiele in China. Am Samstag (19. Februar 2022) fuhren die Skilangläufer bei zweistelligen Minusgraden ihr Langstreckenrennen.

Die Meldung wurde von vielen Fans nur kurz gelesen und abgehakt: „Alexander Bolschunow gewann die Goldmedaille im olympischen Abschlussrennen der Ski-Langläufer. Der 25 Jahre alte Russe siegte am Samstag (19. Februar 2022) bei den Winterspielen in China vor seinem Landsmann Iwan Yakimuschkin und dem Norweger Simen Hegstad Krüger“, hieß es zum Ende der Winterspiele.

Doch hinter den Siegern spielten sich wahre Dramen ab. Wegen starken Windes und extremer Kälte war das Rennen in Zhangjiakou um eine Stunde verschoben und zuvor auch erheblich verkürzt worden. Statt 50 Kilometer liefen die Sportler 28,4 Kilometer. Der Sieger kam nach 1:11:32,7 Stunden ins Ziel, aber danach gab es große Abstände.

Extrem war es für alle bei diesem Olympia-Rennen. „Die FIS hat den 50-Kilometer-Lauf auf 28 Kilometer verkürzt, weil es ein bisschen kalt und windig ist. Ich kann nicht erkennen, dass es dadurch wärmer oder weniger windig wird“, witzelte der britische Ski-Langläufer Andrew Musgrave. Doch nicht alle konnten über die widrigen Bedingungen lachen.

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Finnischer Langläufer: Heizkissen sollte Genitalien aufwärmen

Der finnische Langläufer Remi Lindholm erzählte der finnischen Zeitung „Iltalethi“ eine ganz persönliche Frost-Story. Ihm war beim Rennen der Penis eingefroren. „Ihr könnt euch vorstellen, welches Körperteil erfroren war, als ich ins Ziel gekommen bin“, erzählte Lindholm.

Wer Erfahrungen mit kalten Händen oder Füßen hat, weiß, wie sehr es schmerzt, wenn man sie wieder „auftauen“ will. Kaltes Wasser oder warmes Wasser über die kalten Körperteile zu halten, schmerzt dann extrem, weil die Durchblutung wieder angeregt wird.

Der Finne versuchte es anders: „Ich habe mir ein Heizkissen an die Eier gehalten. Als es sich erwärmte, waren die Schmerzen unerträglich.“  Zum Glück war er schon nach 28 Kilometern im Ziel. Jede weitere Minute in der Kälte hätte sein Problem sicherlich verschärft. Der 24-Jährige landete am Ende auf Platz 28.

Die deutschen Langläufer kamen teilweise noch vor dem Finnen ins Ziel. Als bester Deutscher wurde Jonas Dobler 20., Florian Notz wurde 26., Friedrich Moch lief auf Rang 31, Lucas Bögl belegte den 33. Platz.

Die harten Bedingungen sorgten für Schmerzen überall. Zum Schutz vor den eisigen Temperaturen von um die minus zehn Grad hatten viele Starter ihre Gesichter abgeklebt. Doch alles schützen konnte man offensichtlich nicht. Bundestrainer Peter Schlickenrieder sagte: „Das war ein selektives Rennen. Absolut richtige Entscheidung, es zu verkürzen. Es war ein 30er, der sich angefühlt hat wie zwei 50er hintereinander.“ (ubo)