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Tierquäl-Skandal bei OlympiaFünfkampf-Verband beschließt wohl drastische Änderung

Annika Schleu sitzt weinend auf ihrem Pferd Saint Boy

Verstörende Szenen am 6. August 2021: Die Deutsche Fünfkämpferin Annika Schleu erlebte bei den Olympischen Spielen in Tokio ein Drama. Ihr Pferd Saint Boy war völlig verunsichert – Trainerin Kim Raisner forderte die Athletin daraufhin dazu auf, das Tier zu schlagen.

Nach dem Skandal im Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio hat der internationale Verband offenbar reagiert. Das Springreiten soll künftig nicht mehr Teil der Wettkämpfe sein.

von Anton Kostudis (kos)

Köln. Es war einer der großen Aufreger bei den jüngsten Olympischen Spielen: die verstörenden Szenen im Wettkampf der Modernen Fünfkämpfer. Die deutsche Athletin Annika Schleu (31) und ihre Trainerin Kim Raisner (48) waren heftig in die Kritik geraten, nachdem Schleu während der Springreiten-Konkurrenz am 6. August 2021 auf ihr verunsichertes Pferd Saint Boy eingeschlagen hatte.

Nun reagiert der internationale Fünfkämpfer-Verband offenbar auf den drastischen Vorfall. Wie verschiedene Medien berichten, will der Verband das Springreiten schon bei den Spielen 2024 in Paris aus dem Modernen Fünfkampf verbannen. Die Disziplin könnte demnach durch Radfahren ersetzt werden.

Skandal bei Olympischen Spielen: Moderner Fünfkampf bald ohne Springreiten?

Bisher bekamen die Fünfkämpfer, die sich noch in den weiteren Disziplinen Schwimmen, Degenfechten, Pistolenschießen und Querfeldeinlauf messen, für die Reitkonkurrenz ein Pferd zugelost. Bereits diese Tatsache an sich hatte in der Vergangenheit Kritik hervorgerufen. Der Vorwurf lautete, dass sich Pferd und Reiter nicht kennen und somit kein Vertrauensverhältnis aufbauen können.

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Annika Schleu weint auf dem Parcours

Unter Tränen verließ Fünfkämpferin Annika Schleu am 6. August 2021 den Parcours. Nach dem Eklat bei den Olympischen Spielen war die Deutsche in der Springreit-Konkurrenz disqualifiziert worden.

In Tokio eskalierte die Situation dann auf drastische Weise: Weil Saint Boy sich weigerte, Hindernisse des Parcours zu überspringen, forderte Bundestrainerin Raisner ihre Athletin Schleu auf, auf das Tier einzuschlagen. Es waren verstörende Szenen: Schleu saß in Tränen aufgelöst auf dem Pferd, malträtierte es dabei mit kräftigen Hieben. Nach der vierten Verweigerung wurde sie disqualifiziert. Schleu hatte vor dem Reiten auf Goldkurs gelegen.

Sofort entbrannte eine heftige Debatte. Dem deutschen Team wurde Tierquälerei vorgeworfen. Raisner wurde von den Spielen ausgeschlossen, erhielt vom Weltverband einen Verweis. Ihr droht in Zukunft der Entzug ihrer Trainerlizenz. Raisner hatte Schleu unter anderem mit den Worten „Hau mal richtig drauf!“ zum Einsatz der Gerte aufgefordert. Die Trainerin selbst schlug das Tier mit der Faust.

Schleu wurde später von den Vorwürfen freigesprochen, unverhältnismäßig gehandelt zu haben. Nun reagiert der Verband aber wohl dennoch mit der Regeländerung. Offiziell bestätigt ist die Entscheidung derweil noch nicht, der Verband will sich am Donnerstag (4. November 2021) äußern. (kos)