Der Bielefelder Boxer Leon Harth hat seinen Kampf um den WBA-Continental-Titel gewonnen. Nun hofft er mit seinem Kölner Trainer Maurice Weber auf die nächste WM-Chance.
Box-Legende gratuliert im RingKölner Trainer jubelt: Deutscher kommt WM-Traum wieder näher

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Arthur Abraham (r.) kam nach dem K.-o.-Sieg am Samstagabend (28. Juni 2025) direkt in den Ring und gratulierte Leon Harth zum Erfolg.
Er möchte unbedingt zum dritten Mal um den WM-Titel kämpfen. Diesem Ziel ist er jetzt ein großes Stück nähergekommen. Der Bielefelder Leon Harth (37) hat den WBA-Continental-Titel im relativ neuen Bridgerweight (bis 101,6 Kilo) gewonnen.
Am Samstagabend (28. Juni 2025) besiegte er Dilan Prasovic (30, Montenegro) durch technischen K.o. in der dritten Runde im Infinity-Hotel Unterschleißheim bei München.
Leon Harth feiert Sieg durch technischen K.o. in Runde drei
Eine rechte Gerade, dann noch eine linke, dann ging Harths Gegner nach einer Minute in Runde drei in die Knie und erholte sich nicht mehr. Zum Gratulieren kam auch der mehrfache Weltmeister Arthur Abraham (45) in den Ring, der schon beim Kampf immer lautstark angefeuert hatte.
Mit Harth jubelte auch sein Trainer, der Kölner Maurice Weber (44). Der hatte seinen Schützling wochenlang intensiv mit verschiedenen Sparringpartnern auf den Abend vorbereitet und durfte so am Vorabend seines Geburtstages doppelt jubeln.
„Ein besseres Geschenk konnte ich mir nicht wünschen. Das war ein starker Auftritt gegen einen frechen Gegner mit hoher K.o.-Quote. Er hat Leon in der ersten Runde auch einmal ordentlich erwischt. Doch der hat das professionell weggesteckt und ist den Anweisungen gefolgt“, sagte er nach dem Triumph zu EXPRESS.de.
„Dieser Sieg wird ihn in der Weltrangliste sicher auf Rang zwei oder drei vorschieben. Ich bin mir sicher, dass es noch in diesem Jahr um die WBA-Weltmeisterschaft boxt. Wir fahren nun bester Laune zurück nach Hause und freuen uns auf das, was da kommt“. Möglicherweise steigt zunächst noch ein Ausscheidungskampf oder es geht direkt um den WM-Gürtel.

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Leon Harth nach der Siegerehrung mit Arthur Abraham (l.), Sohn Grigor und dem Kölner Trainer Maurice Weber (2.v.r.).
Nur wenige Tage Vorbereitungszeit blieben vor dem Kampf, weil Gegner Prasovic erst am Montag feststand. Zum ersten Mal stand übrigens Leons Sohn Grigor in der Ringecke, um seinen Vater zu unterstützen. „Das ist meine größte Motivation. Für ihn will ich zeigen, dass man im Leben alles erreichen kann“, freute sich der Bielefelder.
Zweimal hat Harth bereits um den WM-Titel geboxt, die beiden Kämpfe endeten allerdings mit einer Niederlage, zuletzt im Oktober 2024. Nach dem ersten Kampf stellte sich im Nachhinein heraus, dass der Gegner gedopt war. „Mein Ziel ist ein dritter WM-Kampf und ich möchte Weltmeister werden“, sagt der gebürtige Armenier. „Dafür arbeite ich, das ist mein Ziel.“
Den Titel hat immer noch Muslim Gadzhimagomedow, gegen den der Deutsche im vergangenen Jahr in Russland nach Punkten verloren hat. Nun glaubt er an seine neue Chance, auch wenn einige ihn dafür etwas belächeln. „Viele sagen, dass sie mich für meinen Optimismus bewundern, aber das motiviert mich noch mehr“.