Monster-RennprogrammSagan fährt Tour und Giro innerhalb von zwei Monaten

Sagan

Peter Sagan, Team Bora-hansgrohe, bei Paris - Nizza am 9. März 2020. Im Laufe der Saison fährt er noch den Giro d'Italia und die Tour de France.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – In diesem Sportjahr ist alles anders. Und für die Radprofis wird es nun ein heißer Spätsommer und ein noch heißerer Herbst. Denn nahezu alle Frühjahrsklassiker wurden wegen Corona nach hinten verschoben. Das sorgt vor allem bei einem Superstar der Szene für Termin-Hatz. Peter Sagan (30, Slowakei, Team Bora-hansgrohe).

Der Top-Verdiener (Jarhesgehalt rund 4,5 Millionen Euro) hatte schon im Jahr 2019 den Machern (Veranstalter ist RCS Sport) des Giro d'Italia seine Zusage gegeben, 2020 erstmals bei der dreiwöchigen Rundfahrt durch Italien dabei zu sein.

Normalerweise steigt der Giro im Mai, nach den Klassikern. Doch jetzt findet der Giro vom 3. Oktober bis zum 25. Oktober statt.

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Sagans Sportlicher Leiter Ralph Denk (46) sagte nun über Sagans Giro-Start: „Wir haben unser Wort gegeben und wollten uns daran halten. Das ist unser Stil. Peter erfüllt seine Vereinbarung und erhält die volle Unterstützung des Teams.“

Für Sagan bedeutet das: In diesem Jahr muss er viele Klassiker sausen lassen.

Lüttich-Bastogne-Lüttich steigt am 4. Oktober, das Amstel Gold Race am 10. Oktober, Gent-Wevelgem am 11. Oktober, die Flandern-Rundfahrt am 18. Oktober, Paris-Roubaix am 25. Oktober. Alles während des Giro d'Italia.

Klassiker ohne Peter Sagen: Chancen von Nils Politt steigen

Wenn Sagan nicht dabei ist, steigen die Chancen für andere auf einen der begehrten Siege bei den Klassikern. Beispielsweise beim Kölner Nils Politt (26, Team Israel Start-up Nation), der 2019 schon Zweiter bei Paris - Roubaix war (hier mehr lesen).

Sagan hat in seiner Karriere schon Flandern und Roubaix sowie dreimal Gent-Wevelgem gewonnen. Zudem ist er 2015, 2016 und 2017 Weltmeister geworden und holte sieben Mal das Grüne Trikot des besten Sprinters bei der Tour de France.

Das Rennprogramm von Peter Sagan

Sein Rennkalender wird aber auch ohne Klassiker zum Monsterprogramm. Sagan fährt am 1. August Strade Bianche, am 8. August Mailand-Sanremo, vom 12. bis 16. August Critérium du Dauphiné, die Tour de France vom 29. August bis zum 20. September, die Weltmeisterschaft am 27. September und den Giro d’Italia vom 3. bis 25. Oktober.

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Sagan muss also die zwei großen dreiwöchigen Rundfahrten Tour und Giro innerhalb von zwei Monaten absolvieren. Ein wahres Monsterprogramm.