Corona-TodSportschau-Moderator Holger Obermann stirbt trotz doppelter Impfung

Holger Obermann hebt die Hände in die Höhe und lächelt.

Am 6. Mai 2017 schaut sich Holger Obermann das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg von der Tribüne an.

Der Fußball-Journalismus verliert nach Wolff-Dieter Poschmann ein weiteres Gesicht: Der einstige Sportschau-Moderator Holger Obermann verstarb in Folge einer Corona-Erkrankung.

Friedrichsdorf. Die Fußballwelt nimmt Abschied von Holger Obermann. Der frühere Fußballprofi, Sportschau-Moderator und Entwicklungshelfer ist im Alter von 85 Jahren gestorben, das bestätigte seine Ehefrau Barbara.

Demnach starb Obermann bereits am 30. Oktober 2021 an den Folgen einer Corona-Infektion. Laut seiner Frau war Obermann zweimal geimpft, zu einer Auffrischimpfung war es nicht mehr gekommen. Der gebürtige Kasseler hinterlässt auch zwei Kinder und drei Enkelkinder.

Holger Obermann als Fußball-Pionier in den USA

Torhüter Obermann spielte einst für Hessen Kassel, Concordia Hamburg und FSV Frankfurt, bevor er 1961 als erster deutscher Profi in die USA zum SCE New Jersey ging. 1966 begann seine TV-Karriere bei der ARD, für die er über rund 500 Bundesligaspiele berichtete. Von 1971 bis 1984 moderierte er auch die ARD-Sportschau, dazu war er als Berichterstatter bei fünf Weltmeisterschaften vor Ort.

Obermann machte sich vor allem aber auch als Entwicklungshelfer einen Namen. Er leitete zahlreiche Hilfsprojekte rund um den Globus. Die Auslandseinsätze im Auftrag von DFB, FIFA, DOSB oder der Bundesregierung führten ihn in Länder wie Gambia, Guinea, Malaysia, Taiwan und auf die Philippinen. Auch in Krisen- und Kriegsgebiete wie Sri Lanka nach dem Erdbeben, Ost-Timor und Afghanistan reiste der Weltenbummler. Sein letztes Projekt war eine Jugend-Fußballschule in Nepal. (dpa)