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Neue Marken in der Formel 1Audi und Porsche: Das steckt hinter dem Einstieg

Blick auf den Start- und Zielbereich während der Vorberichte für den Großen Preis von Österreich am Red Bull Ring.

Blick auf den Start- und Zielbereich für den Großen Preis von Österreich am Red Bull Ring am 7. Juli 2022.

Der Weg für den Formel-1-Einstieg von Audi und Porsche ist endgültig frei, nur die offizielle Verkündung fehlt noch.

von Oliver Reuter (reu)

Der Weltverband FIA hatte das Motor-Reglement für 2026 nach monatelanger Diskussionen abgesegnet, nun müssen sich die deutschen Premiummarken verbindlich einschreiben – und haben dafür zwei Wochen Zeit.

Noch fehlen allerdings die Bestätigungen der Beteiligten. Doch die sind nur Formsache. „Wir kommentieren keine Gerüchte“, sagte ein Sprecher von Audi der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Anfrage. Ein Porsche-Sprecher erklärte: „Wir begrüßen die Entscheidungen der FIA zum künftigen Reglement der Formel 1 ab 2026. Weitere Details über einen möglichen Einstieg von Porsche in die Formel 1 werden zu einem gegebenen Zeitpunkt bekanntgeben.“

Die Eckdaten: Die Hybrid-Motoren sollen günstiger, nachhaltiger und relevanter für die Serienproduktion. Das war auch die Einstiegsvoraussetzung von Porsche und Audi. Ein Teil des Energierückgewinnungssystems (ERS) wird wegfallen: die teure und komplizierte MGU-H (gewinnt thermische Energie aus dem Abgasstrom des Turboladers). Der zweite Generator, die Bremsenergie rekupierende MGU-K, wird dafür mehr Leistung (ca. 500 PS) generieren, erstmals soviel wie der V6-Verbrenner. Insgesamt werden mehr als 1000 PS erreicht. Zudem hat die Formel 1 synthetischen, zu 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoff angekündigt.

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Mit den bisherigen Motor-Herstellern Ferrari, Mercedes und Renault wurde über Details wie Kolbenmaterial (ab 2026 aus Alu und Stahl möglich), Prüfstandlaufzeiten und Budgetobergrenzen gerungen. Dabei wurden den Neueinsteigern Zugeständnisse gemacht.

Honda beliefert Red Bull und Toro Rosso nur noch bis 2025, danach werden die Teams mit dem bei Red-Bull-Powertrains in Milton Keynes entwickelten Porsche-Triebwerk befeuert.

Das Porsche-Comeback in der Formel 1 wird noch umfangreicher als angenommen. Der Sportwagenhersteller aus Stuttgart wird ab der Saison 2026 nicht nur Motorenpartner des in England ansässigen Red Bull-Teams, sondern übernimmt sogar 50 Prozent der Anteile. Das belegen Dokumente der Kartellbehörde in Marokko, wo die beiden Parteien ihren Deal den Behörden melden mussten – wie auch in 19 anderen Ländern außerhalb der Europäischen Union.

Demnach wird der erste Porsche-Motor seit dem V12-Flop im Footwork-Auto (1991-1993) in der nach dem Honda-Ausstieg gegründeten Abteilung Red Bull Powertrains in Milton Keynes gebaut. Mit dem Triebwerk wird auch das Red-Bull-Schwesterteam Alpha Tauri (Faenza/Italien) an den Start gehen, aber 100-prozentige Red Bull-Tochter bleiben.

Audi will Motor und Chassis selbst entwickelt und strebt deshalb eine Übernahme der Sauber-Fabrik in  der Schweiz an. Aktuell firmiert das Team als Alfa Romeo.

Nach den gescheiterten Verhandlungen mit McLaren hatte Audi-Boss Markus Duesmann (52) auch Abstand von einer Übernahme des Aston-Martin-Teams genommen. Dass Audi seit Jahren den Sauber-Windkanal für seine Sportwagen benutzt, ist ein weiterer Standortvorteil.

Der Schweizer Happen hätte durchaus ein Geschmäckle. Firmengründer Peter Sauber (78) ließ sich seine Werkhallen in Hinwil Anfang der 1990er-Jahre von Mercedes bezahlen und später von BMW abkaufen sowie mit einem der modernsten Formel-1-Windkanäle ausstatten.

Nach dem BMW-Ausstieg Ende 2009 und dem geplatzten Verkauf erhielt er sie quasi geschenkt und verkaufte sein Team 2016 an den schwedischen Tetra-Pak-Erben Finn Rausing (66). Der lehnte zuletzt ein Übernahmeangebot des US-amerikanischen Ex-Formel-1-Fahrers Michael Andretti (59) aus Sorge vor einem Arbeitsplatzabbau ab, soll Audi aber als Käufer akzeptieren.