Formel 1Verhandlungen „einfach unangenehm“ – Hamilton-Wechsel zu Ferrari?

Carlos Sainz (l) aus Spanien vom Team Scuderia Ferrari unterhält sich mit Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes-AMG Petronas Motorsport während einer Pressekonferenz.

Bald Teamkollegen? Carlos Sainz (li.) und Lewis Hamilton auf einer Pressekonferenz am 27. April 2023.

Der langanhaltende Erfolg in der Formel 1 ist Mercedes und Lewis Hamilton gleichermaßen zuzuschreiben. Doch zuletzt hinkte man der Spitze hinterher. Welchen Einfluss hat das auf die Vertragsverhandlungen?

Eine gefühlte Ewigkeit ist Lewis Hamilton (38) nun schon bei Mercedes unter Vertrag. 2013 kam der Brite als Nachfolger von Michael Schumacher (54) zum Rennstall. Der Rest ist Geschichte: Hochgradige Mercedes-Dominanz, die WM-Titel zwei bis sieben für Hamilton und unzählige Rekorde.

Doch auch die erfolgreichste Zeit neigt sich irgendwann dem Ende zu. In der letzten Saison fuhren Hamilton und Mercedes der Konkurrenz deutlich hinterher und auch im neuen WM-Jahr 2023 scheinen Rennsiege in weite Ferne gerückt zu sein. Kein Wunder also, dass über Hamiltons Zukunft spekuliert wird.

Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton eher unwahrscheinlich 

Denn der Vertrag des Formel-1-Piloten läuft zum Ende der laufenden Saison aus. Zuletzt kamen mehrfach Gerüchte über einen Wechsel zu Ferrari auf. Einem Bericht der „DailyMail“ zufolge bereitet die Scuderia ein Angebot für den siebenmaligen Weltmeister vor, inklusive Mega-Gehalt von über 45 Millionen Euro.

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Wie viel Wahrheit in derartigen Meldungen steckt, bleibt allerdings fragwürdig. Denn bei Ferrari selbst müsste erst einmal ein Cockpit frei gemacht werden. Aktuell sitzen Carlos Sainz (28) und Charles Leclerc (25) am Lenkrad mit dem Pferd. Beide besitzen einen gültigen Vertrag bis 2024.

Dass sich Leclerc und Ferrari trennen, scheint äußerst unwahrscheinlich. Zu sehr positionierte sich der Monegasse zuletzt: „Im Moment konzentriere ich mich voll und ganz auf das Projekt, in dem ich mich heute befinde, nämlich Ferrari. Darauf vertraue ich und bin zuversichtlich für die Zukunft.“

Dass Hamilton und Leclerc gemeinsam für die Scuderia fahren, verhindern zum einen die enormen Gehälter der beiden Top-Fahrer. Zum anderen wär ein Fahrer-Zoff zwischen den zwei potenziellen WM-Kandidaten zu befürchten.

Mercedes-Boss Wolff über „unangenehme“ Verhadlungen

Doch ohnehin scheinen Mercedes und Hamilton der jeweils erste Ansprechpartner zu sein, die Zeichen stehen auf Vertragsverlängerung. Das macht auch Mercedes-Boss Toto Wolff (51) unmissverständlich klar. Daran, dass man sich einige, gebe es „keinen Millimeter Zweifel“, so Wolff bei „oe24.at“.

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„Diese Gerüchte tauchen alle zwei Jahre, wenn wir einen neuen Vertrag machen müssen, auf. Aber nichts von alldem stimmt. Wir diskutieren ganz normal, ohne jeden Zeitdruck“, beruhigte der Geschäftsmann alle Mercedes-Fans.

Wolff und Hamilton sind nach der jahrelangen Zusammenarbeit mehr als Arbeitskollegen, mehr als Vorgesetzter und Angestellter. Die beiden Gesichter des Erfolges sind enge Vertraute geworden. Daher sei es „einfach unangenehm, dass zwei Freunde, zwei Blutsbrüder, die zehn Jahre durch dick und dünn gegangen sind, plötzlich ums Geld diskutieren müssen“, so der Team-Chef.

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Über die Vertragsverlängerung hinaus glaubt Wolff noch nicht an ein Karriereende des 38-jährigen Hamilton: „Wenn wir Lewis ein konkurrenzfähiges Auto hinstellen, gewinnt er noch lange. Schau dir Tom Brady an, zu was der mit über 40 Jahren noch imstande war.“

Doch das derzeitige Mercedes-Konzept funktioniert nicht. Seit der großen Reglement-Änderung 2022 ist der Rennstall nicht mehr konkurrenzfähig. Das falsche Konzept hat man mittlerweile eingesehen. In der Mini-Pause wurden große Updates auf den Weg gebracht.

Dennoch gebe es „in der Formel 1 keine Wunder“, so Wolff. „Wir werden jetzt nicht eine halbe Sekunde schneller fahren, aber wir haben hoffentlich ein paar Probleme weniger und können mit einem konkurrenzfähigen Auto weiter arbeiten.“

Das Ziel der Silberpfeile sollte es sein, spätestens zum neuen WM-Jahr 2024 wieder voll angreifen zu können – wohl mit Lewis Hamilton.