Für Red-Bull-Pilot Max Verstappen war der Große Preis von Österreich ein Rennen zum Vergessen. Die Zukunft beim Rennstall sieht auch nicht gerade rosiger aus. Geht das Kapitel des Niederländers bei Red Bull also bald zu Ende?
Formel-1-BebenAuto lahm, WM futsch - sitzt Verstappen bald im Mercedes?

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Max Verstappen kurz nach seinem Crash beim Großen Preis von Österreich am Sonntagnachmittag (29. Juni 2025).
Am Schicksalsberg der Formel 1 wurden wir Zeuge des Endes einer Ära: Mit dem Rammstoß in der 1. Runde gegen Max Verstappen(27) beendete Mercedes-Jungspund Kimi Antonelli (18) nicht nur die letzten vagen Titelhoffnungen des Niederländers, sondern auch dessen Erfolgsserie bei Red Bull.
Der RB21 ist im Vergleich zum dominanten McLaren zu lahm, der fünfte WM-Titel in Folge futsch. Der Mercedes-Motor für 2026 soll dem Red-Bull-Ford überlegen sein. Die einzig plausible Lösung lautet daher: Verstappen wird den Bullenstall verlassen.
Dr. Helmut Marko glaubt an Verstappen-Verbleib
Bezeichnend: Verstappens Hoffnungen auf einen fünften Sieg in Red Bulls Heimrennen endeten am Haken eines Traktors. Und er selbst schaute dem spannenden Kampf um den Sieg zwischen den einzig verbleibenden WM-Rivalen Lando Norris (25) und Oscar Piastri (24) gar nicht mehr zu. „Um ehrlich zu sein, habe ich den Grand Prix nicht mehr wirklich verfolgt. Ich war damit beschäftigt, das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps zu schauen“, sagte der in Belgien geborene Niederländer.
Wenigstens da gab es Grund zur Freude. Sein Team Verstappen.com feierte beim Debüt mit DTM-Fahrer Thierry Vermeulen (22), dem Sohn seines Managers Raymond Vermeulen (74), den Klassensieg – pikanterweise in einem Ferrari 296 GT3.
Verstappens eigene Siegambitionen tendieren dagegen im lahmen Red Bull gen Null. „Ich habe sowieso nie wirklich daran gedacht“, behauptete er: „Wir gehen einfach Rennen für Rennen an, versuchen mehr Leistung aus dem Auto zu holen, aus allem zu lernen, was wir tun und dann schauen wir, was passiert.“
Bei Red Bull wird aber nichts mehr kommen. Trotz eines Upgrades am Red-Bull-Ring konnte er McLaren in keinster Weise gefährlich werden. Selbst Top-Qualifier Verstappen bekam im Qualifying von Pole-Setter Norris fast eine Sekunde aufgebrummt, das sind auf dieser Strecke Lichtjahre.
Und nach der Dominanz im Rennen, in dem Piastri Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (27) schon früh aufschnupfte und seinen Teamkollegen mächtig unter Druck setzte, musste selbst Red-Bull-Teamchef Christian Horner (51) zugeben: „Piastri hängt Norris über Runden im verdammten Auspuffrohr, ohne das seine Reifen sterben. Das heißt für mich, das ist ihr Vorteil.“
Ein aerodynamischer Vorteil, der zwar durch die große Regelreform 2026 wegfällt. Aber der Motor-Vorteil von Mercedes wird bleiben. Und während Mercedes-Teamchef Toto Wolff (53) bei der Frage nach dem auslaufenden Vertrag seines Fahrers George Russell (27) und seiner Vorliebe für Verstappen sagt, man müsse einen vierfachen Champion immer auf dem Zettel haben, klammert sich Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (82) an die Vertragssituation: „Nach derzeitigem Stand gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass der Vertrag bis 2028 erfüllt wird.“ Doch einen unzufriedenen Max Verstappen wird er mit einem Stück Paper nicht aufhalten.