Er machte auch Schumi fitFernando Alonso trauert um Physiotherapeut Fabrizio Borra

Traurige Imola-Reise für Fernando Alonso: Das Rennen in der Emilia Romagna wird er mit Trauerflor bestreiten, nachdem sein langjähriger Physiotherapeut und Freund Fabrizio Borra in Italien gestorben ist.

von Oliver Reuter  (reu)

Die Formel 1 ist in „Bella Italia“, aber für einen Fahrer gab es auf der Anreise zum Großen Preis der Emilia-Romagna (Sonntag, 18. Mai 2025, 15 Uhr, RTL & Sky) einen Schock: Altmeister Fernando Alonso (43) trauert um seinen langjährigen Physiotherapeuten und Freund Fabrizio Borra (†64).

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Italiener am Sonntag (11. Mai) in seiner Wahlheimat Forli seinem Krebsleiden erlegen. Alonso wird das Rennen in Imola mit Trauerflor bestreiten.

Borra schützte Alonso im Psychokrieg mit Hamilton

Alonso und Borra, das war über 25 Jahre lang ein eingeschworenes Duo. Den aus Brescia stammenden Physio, der früher den italienischen Tour-Sieger Marco Pantani (+34) und Michael Schumacher (56) nach dessen Ferrari-Crash in Silverstone 1999 betreute, lernte der Spanier während seiner Zeit als Testfahrer bei Minardi im Jahr 2000 kennen.

Alonso engagierte ihn für sein Fomel-1-Debüt im Jahr darauf. Auch bei seinen späteren Stationen Renault, McLaren-Mercedes, Ferrari, Alpine und Aston Martin blieb Borra stets an seiner Seite.

Alonso trauert: „Ich werde dich vermissen, Fabi. Jeden Tag. Danke dafür, dass du mir so viel beigebracht und geholfen hast, ein besserer Mensch und Athlet zu werden. Meine ganze Karriere mit Dir war das größte Glück, das ich haben konnte. Ruhe in Frieden, Bruder.“

Mit Borra verband Alonso weit mehr als die körperliche Arbeit an der Rennstrecke. Der Fitness-Freak fuhr mit ihm zwischen den GP-Wochenenden viel Rennrad und plante 2019 mit ihm und Ex-Armstrong-Helfer José Luis Rubiera (52) und Sportdirektor Paolo Bettini (51) in Dubai sogar ein eigenes Profi-Team FACT. Doch das zerschlug sich durch die Corona-Pandemie.

Auch mental war Borra wichtig. Im Psychokrieg der Saison 2007 mit dem damaligen McLaren-Jungstar Lewis Hamilton (40) war es Borra, der ihn gegen die Blockade-Vorwürfe von Teamchef Ron Dennis (77) in Budapest in Schutz nahm.

Auch die folgenden „Erpressungs“-Vorwürfe gegen Alonso in McLarens mit einer Rekordstrafe von 100 Millionen Euro belegten Spionage-Affäre mit Ferrari nagten an ihm. Borra schützte ihn gegen die englische Hamilton-Seite und riet ihm zur Rückkehr zu Renault.

Doch an seine Glanzzeit der beiden Titel 2005 und 2006 kam Alonso weder dort noch bei Ferrari (an Sebastian Vettel im Red Bull gescheitert), seiner desaströsen Zeit bei McLaren-Honda, bei Alpine noch jetzt bei Aston Martin heran. Im Gegenteil: Im aktuellen AMR25 landeten Alonso und Teamkollege Lance Stroll (26) im jüngsten Miami-Rennen auf den letzten beiden Plätzen.

Ralf Schumacher knallhart: Norris kann nicht überholen

Das Auto ist trotz der Verpflichtung von Red Bulls Designguru Adrian Newey (66) eine grüne Gurke. In dieser Form darf sich Teambesitzer Lawrence Stroll (65) keine großen Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Weltmeister Max Verstappen (27) machen – trotz eines angeblichen Angebots von 100 Millionen Euro Jahresgehalt.

Der „fliegende Holländer“ ist nach seinem Abstecher zum GT3-Ferrari-Test auf dem Nürburgring nebst Rekord-Runde guter Dinge, seinen Rückstand auf das führende McLaren-Duo Oscar Piastri (32 Punkte vor) und Lando Norris (16) in Imola zu reduzieren.

Einen besonderen Anreiz bietet die Statistik: Verstappen ist mit 3497 Führungsrunden nur vier Runden davon entfernt, seinen Vorgänger Vettel (3501) zu überholen.

Apropos: Dieses Können vermisst Ralf Schumacher (49) bei Norris. „Es fehlt ihm das kleine Einmaleins des Überholens. Eigentlich lernt man das im Kart – das müsste er können,“ kritisiert der Sky-Experte den Briten, der in Miami viel Zeit beim Überholen von Verstappen verlor und so seinen Teamkollegen Piastri nicht mehr angreifen konnte.

Schumi II fällt ein knallhartes Urteil: „Norris ist nicht in der Lage dazu, sonst würde er es besser machen. Er ist lang genug dabei – keine Ausreden mehr! Es gibt Fahrer mit einem Mega-Auge fürs Überholen. Verstappen, Piastri, Bearman – Norris gehört nicht dazu! Und das lernt er auch nicht mehr.“ Für Ralf ist deshalb klar, auf wen er im Titelkampf setzen würde: „Piastri. Norris holt so niemals den Titel.“